Montag, 5. März 2012

[Rollenspiel] Frisch reingekommen: Isle of the Unknown


Frisch auf meiner Festplatte landete soeben das PDF von "Isle of the Unknown" von Geoffrey McKinney, dessen Weird-Sci-Fantasy-Horror-Setting "Carcosa" schon für einiges Aufsehen erregte.

Beim ersten Flug über "Isle of the Unknown" haben wir hier ein Sandbox-Setting in einer gewissen Rohform. Ähnlich wie bei "Carcosa" ist hier einiges noch ausbaufähig, aber eine interessante Basis wurde hier einem in die Hand gedrückt. Optisch erinnert mich das Setting an eine Mischung aus der griechischen Mythologie und "Die Insel des Dr. Moreau". Die NSCs, denen man begegnet wirken wie griechische Götter, während die Kreaturen der Insel - und es sind immerhin über 100 neue Wesen - eher an die Schöpfung eines verrückten Wissenschaftlers erinnern. Diese Wesen wirken zum größten Teil recht willkürlich und wie durch einen Zufallgenerator erschaffen (z.B. Koalas mit Saugnäpfen, Vögel mit 2 Köpfen oder Weasel mit Schlangen auf dem Rücken). Manche sind dabei eher sehr langweilig, andere hingegen manchen schon eine interessanteren Eindruck. Es wird auf jeden Fall nicht einfach sein, sie in jede beliebige Rollenspielwelt zu importieren. Und es wirkt alles etwas "vergewaltigt". Also, mit aller Gewalt entfremdet, um etwas Exotisches und Fremdartiges zu erschaffen.
Trotzdem verleiht einem das Ganze ein Gefühl von Um-die-Ecke-Denken. Sprich: Man kann einfach ein neues Wesen erschaffen, wenn man eine bekannte Form abändert oder ergänzt. Die gezeigten Beispiele sind hierbei gute Saaten für eigene Ideen, die man auf ähnliche Art und Weise erschaffen kann.

Ansonsten ist das Buch nett und vorallem sehr bunt aufgemacht und strahlt schon einen gewissen Reiz aus. Ob man aber damit umgehen kann, ist eine andere Frage.

"Isle of the Unknown" ist eine schicke Ausgangsbasis für Sandboxen, die man durch eigene Ideen noch erweitern und vervollständigen kann, allerdings glaube ich, dass das Settings an sich eher langatmig ist und dass ihm, trotz aller neuen Wesen, doch irgendwo die Abwechslung fehlt. Als Ideenlieferant hingegen könnte das Büchlein schon interessant sein.

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