Der Arbeiter Douglas Quaid findet die Idee, Träume zu realen Erinnerungen werden zu lassen, faszinierend und will sich mit einem sogenannten "Gedankenausflug" der Firma Rekall eine Auszeit von seinem langweiligen Leben gönnen - dabei wartet zu Hause seine wunderschöne Frau auf ihn. Erinnerungen an ein Leben als Super-Spion sind genau das, was er nun braucht. Doch sein erhoffter Gedankenurlaub geht schief und Quaid wird während der Prozedur plötzlich zum Gejagten. Auf der Flucht vor der Polizei, die vom Kanzler Cohaagen kontrolliert wird, schließt er sich mit einer Rebellin zusammen, um den Kopf des Untergrundwiderstands zu finden und Cohaagen zu stoppen. Die Grenze zwischen Fantasie und Realität verschwimmt und das Schicksal seiner Welt hängt in der Schwebe, als Quaid seine wahre Identität, seine wahre Liebe und sein wahres Schicksal entdeckt. - filmstarts.de
Fangen wir mal mit den Schwächen an: Die Story von "Total Recall" hat sich im Vergleich zur Urfassung kaum verändert. Manche Szenen wurden sogar nahezu 1:1 übernommen. Wer also das Original kennt, braucht hier kaum Überraschungen zu erwarten. Zudem ist das Verwirrspiel, ob alles real oder doch nur eine drogengeschwängerte Illusion ist, bei weitem nicht so intensiv wie bei der Verhoeven-Fassung von 1990 (Gott, ist das lange her!). Ansonsten gibt es ein paar In-World-Logiklücken, wie z.B. dass Quaids Verfolgerin irgendwie immer omnipräsent ist und sogar plötzlich in irgendwelchen Stockwerken von Gebäuden auftaucht, obwohl sie Sekunden vorher noch im Erdgeschoss stand. Auch würde mich mal die physikalische Erklärung für "The Fall", der Mega-Lift, der England mit Australien verbindet, interessieren. Ich meine, so ein flüssiger Erdkern ist ja doch etwas wärmer und... Naja, "The Core" lässt in der Hinsicht grüßen. Und Jules Verne hätte seinen Schreibgriffel weggeworfen, wenn er von diesem Aufzug erfahren hätte.
Und da ist noch die größe Logiklücke von allen:
Wer will schon Jessica Biel, wenn er Kate Beckinsale haben kann??? WTF???
Naja... Geschmäcker sind ja verschieden.
Kommen wir mal langsam zu den positiveren Dingen:
Wenn man sich von der Geschichte mal komplett trennt, hat man einen optisch sehr, sehr geilen SF-Actioner, wie man ihn schon lange nicht mehr gesehen hat. Die Optik (ach ja: 2D!!!!) ist brilliant und absolut beeindruckend. So einen Augenöffner habe ich seit "The Avengers" nicht mehr gesehen. Das Design lag irgendwo zwischen Hochglanz-SF ala "I Robot" und Cyberpunksprawls ala "Bladerunner". Dazu aber unten nochmal mehr.
Zudem gab es einen richtig fetten, epischen Soundtrack, den ich mir unbedingt nochmal in Ruhe anhören muss. Und die Action war einfach der Knaller! Mir hats gefallen.
Die Besetzung war ein auch sehr pralle (siehe Kate Beckinsale...). Und Colin Farrell hat man die Rolle als Geheimagent/Maschinenarbeiter eigentlich sehr gut abgekauft.
Insgesamt fand ich, dass "Total Recall" eine runde, nette Sache war. Er war kein Überfilm und kommt an die krude und übertrieben blutige Originalfassung nicht heran. Aber er macht definitiv Spaß und bietet was fürs Auge.
7,5/10 übergutbestückte Prostituierte
Rollenspiel- und Weltenbaufact: Wie ich oben schon gesagt habe, hat "Total Recall" eine sehr fette Optik und Fans von Cyberpunkrollenspielen sollten auf jeden Fall einen Blick auf den Film werfen, da er das Thema der Sprawls von "Shadowrun" z.B. sehr gut darstellt. Auch solche Gags wie leuchtende Tattoos oder Telefone in Handflächen (Der Begriff "Handy" bekommt eine völlig neue Bedeutung) kann man bestimmt in so manche RPG-Runde adaptieren.
Mich haben als Weltenbastler vorallem der Aufbau der Slums fasziniert und ihre Mischung der Zivilisationen. Besonders die Mischung als altem Chinesisch und Cyberpunk, wie es in der "Rekall"-Lounge zu sehen war, hat meine Rädchen im Kopf rattern lassen und einige nette Bilder für Gaia erzeugt. Ebenso wie auch die oben angesprochenen Leuchttattoos. Auch die Synthetikcops haben mir so gut gefallen, dass ich am überlegen bin, etwas ähnliches in Gaia einzuführen.
Ich fand gut, dass sie den Mars weggelassen haben. Leider haben sie die dreibrüstige Braut drin gelassen. Bei mir haben die Ikea-Kaffeebecher mher an der SoD gezogen, als die komische Logik des Falls.
AntwortenLöschenIch fand das weniger gut. Der Witz am ersten Film war ja, dass alles so überdreht und übertrieben war, dass der Gedanke es könne sich um ein Agenten-Abenteuer von Recall handeln ziemlich nahe lag. Der neue Film ist dafür irgendwie zu langweilig.
AntwortenLöschen