Montag, 6. Juni 2011

[Inspiration] Thongor of Lemuria & Die Sterbende Erde

Der Vorteil, wenn man gesundheitlich auf der Nase liegt, ist, dass man mehr Zeit zum Lesen hat, da man auf was anderes noch weniger Lust hat. Und so habe ich es mal geschafft, einige Bücher, die noch so auf Halde lagen, fertig zu lesen und auch was Neues anzufangen:


Die Thongor-Saga von Lin Carter


Die komplette 6-bändige Saga über den Barbaren im prähistorischen Lemuria, der zum größten Herrscher des Kontinentes wurde und sich auf dem Weg zum Thron mit Magiern, uralter Technologie und Piraten herumschlagen muss.

Mein Eindruck ist zwiegespalten. Vom Setting her erinnert es an eine Mischung aus Conan und John Carter vom Mars, aber inhaltlich fand ich sie etwas zäh. Vorallem: Die Finale sind meistens auf 2 Seiten erledigt und manchmal hat man das Gefühl, dass der titelgebende Held eher ein Nebenrolle spielt. Besonders bei "Thongor gegen die Piraten von Tarakus" taucht er über weite Längen überhaupt nicht so richtig auf.

Richtig mitgerissen hat mich Thongor jetzt nicht. Da waren meine Erwartungen deutlich höher angesetzt.

Deswegen meine Meinung zu dem Ganzen: 
- Setting: gut
- Ideen: gut
- Storys: naja...


Jetzt angefangen und daher kann ich noch keinen kompletten Kommentar abgeben ist Die Sterbende Erde von Jack Vance. Das Buch wurde des öfteren in diversen, englischen RPG-Blogs erwähnt und so machte ich mich auf die Suche danach und wurde auf Amazon fündig.

Lasst euch nicht vom Cover täuschen!
Der Zylinder erzitterte, wurde fast durchsichtig und legte sich ein kleines bißchen zurück. In seiner Mitte hing eine wabbelige weiße Masse – ein Gehirn?
Der Zylinder lebte!
Er bildete Arme, die in der Luft zitterten. Ein schwarzer Finger formte sich zu einem Auge, ein anderer zum Mund. Das Auge musterte sie eindringlich, und der Mund sagte mit fröhlicher Stimme: "Seid gegrüßt über die Zeit hinweg! Seid gegrüßt!"
Sie leben auf der sterbenden Erde, in unendlich ferner Zukunft, unter einer ausgebrannten Sonne; Turjan von Miir, der Wissenschaftler, der immer wieder versucht, Leben zu erschaffen, Mazirian der Zauberer, die schöne T’sais von Embelyon, die zur Erde reist, um ihre Sehenswürdigkeiten zu schauen, bevor sich die Nacht herabsenkt, Lian der Wegelagerer, Ulan Dhor und Guyal von Sfere, ein Mann von unstillbarem Wissensdrang auf der Suche nach dem Museum der Menschheit, in dessen Ruinen das gesamte Wissen des Universums schlummert.

"Die sterbende Erde" (The Dying Earth) erschien 1950 und ist noch heute einer der schönsten Fantasy-Romane, die je geschrieben wurden, ein bezauberndes Beispiel der amerikanischen Spielart des modernen Märchens und ein Zeugnis der schier unerschöpflichen mythenschaffenden Phantasie des jungen Jack Vance. 

4 der 6 lose miteinander verknüpften Geschichten habe ich heute regelrecht verschlungen und muss sagen, dass sie äußerst genial sind. Die Welt ist sehr fantastisch und exotisch und erinnert an die Welten von C.A.Smith. Magie ist sehr stark vertreten und bei den Namen der Zauber musste ich schmunzelnd an D&D denken. Es gibt künstlich gezüchtete Liebhaberinnen, Tier-Pflanzen-Hybriden und Unmengen an Artefakten und magischen Gegenständen. Die Ideenfülle ist gewaltig, die Welt grandios und die Gesellschaft bis ins Gebein dekadent. Gut und Böse verschwimmen zu einer grauen Masse. Man fröhnt seiner finsteren Lust, der man sogar Götter opfert und foltert, wenn es sein muss. 

Bis jetzt gefällt mir "Die Sterbende Erde" sehr gut und es wird gewiss nicht das Letzte sein, was ich von Jack Vance lesen werde.

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