Montag, 12. November 2012

[Filme] Skyfall & Die Tribute von Panem

James Bond 007: Skyfall




MI6-Doppelnull-Agent James Bond erlebt bei einer Mission in Istanbul ein Debakel. Als er eine aus der MI6-Zentrale entwendete digitale Liste wiederbeschaffen soll, auf der alle verdeckten Identitäten von Geheimdienstlern verzeichnet sind, die sich in Terrororganisationen einschleusen konnten, verliert 007 den entscheidenden Kampf mit dem Verbrecher Patrice auf tragische Weise: Die zu Bonds Unterstützung eingesetzte Agentin Eve schießt auf Befehl von MI6-Chefin M aus großer Entfernung auf Patrice ...und trifft Bond, der verletzt von der Brücke in eine tiefe Schlucht stützt und für tot gehalten wird. Derweil gerät M in London schwer unter Druck und wird von Gareth Mallory, dem Leiter des Sicherheitskomitees der Regierung, gewarnt, die Attacken aus der Politik nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Als bei einem Bombenanschlag auf das MI6-Hauptquartier sechs Menschen sterben, steht England unter Attacke. Erste Spuren führen zu dem mysteriösen Cyber-Terroristen Silva, der die Angriffe initiiert haben soll. Keine schlechte Zeit für James Bond, zurückzukehren, sollte er den Sturz doch überlebt haben... - filmstarts.de

"Skyfall" war mal wieder ein Bond-Film, der - bis auf ein paar recht bizarre und untypische Momente - mal wieder ein recht guter Bond war. Er ist eine sehr gute Mischung aus dem realistisch-harten Kurs der ersten beiden Craig-Bonds und dem rauen Charme der Connery-Filme. Es gab einfach wieder Momente, die an die Epik der alten Filme erinnerte, wie z.B. die Ankunft an dem Spielcasino in Macau.
Bizarre Momente hingegen gab es bei dem wirklich coolen Ende, welches irgendwie den Bogen zu den alten Filmen herstellt. Man könnte sagen, dass sich der Kreis schließt, doch irgendwie wirkt dann das Auftauchen des alten, klassischen Connery-Aston Martin samt Schleudersitz und Maschinenkanonen hinter den Lichtern recht grotesk. Ebenso seltsam eigentlich, dass Judi Dench als "M" schon bei den den Brosnan-Filmen aktiv war, doch wirkt "Skyfall" zum Ende hin so, als ob er ein Prequel zu "James Bond jagt Dr. No" wäre.
Wenn man sich dabei zu viele Gedanken macht, bekommt man schon irgendwo einen Knoten im Hirn.
Untypische Momente gab es auch. Besonders vor der finalen und hochexplosiven Endschlacht, die mich stellenweise ein wenig an "Kevin - Allein zu Hause" erinnert hat. Einfach die Tatsache, dass viele Teile des Films in Grossbritannien spielten, war schon irgendwo befremdlich. Es störte nicht sehr, gab aber dem Film einen besonders düsteren-depressiven Touch.
Ansonsten konnte man aber echt nicht meckern. Die Mischung aus Action und Story war sehr gut. Großartige Längen trotz der 143 Minuten gab es nicht. Der Schauwert war sehr hoch, die Action zum größten Teil handgemacht und der Film hatte, trotz der eiskalten Darstellung von Daniel Craig, wieder einige sehr humorvolle Elemente.
Hervorheben möchte ich noch Javier Bardem, der mit seinem "Raoul Silva" einen wirklich vollkommen irrsinnigen und überdrehten Bösewicht gespielt hat und dessen Handlungen einen manchmal nervös auf dem Stuhl haben rumrutschen lassen.

"Skyfall" ist nach der langweiligen "Ein Quantum Trost" mal wieder ein echter Knaller. Nicht der beste Bond, aber einer, der mal wieder versucht, die unterschiedlichen Lager zu vereinen und es jedem recht zu machen - und dass schafft er auch mit Bravour.

8,5/10 MI6-Agenten auf Youtube


Die Tribute von Panem



In der nahen Zukunft ist die USA zusammengebrochen. Kriege und Naturkatastrophen haben das Land zerstört. Aus den Trümmern ist Panem entstanden, geführt von einer unerbittlichen Regierung, die jedes Jahr grausame Gladiatorenspiele veranstaltet, bei der nur eine einzige Person überlebt. 24 Jugendliche aus 12 verschiedenen Distrikten nehmen an den Spielen teil. Als die kleine Schwester der sechzehnjährigen Katniss antreten soll, nimmt Katniss ihren Platz ein. Ebenfalls ausgewählt wurde der Junge Peeta, den sie seit ihrer frühesten Jugend kennt. Obwohl sie befreundet sind und Peeta ihr vor Turnierbeginn sogar seine Liebe gesteht, verlangen die Regeln des Spiels, dass sie von nun an Feinde auf Leben und Tod sein müssen. Zusammen versuchen sie, die Regeln zu umgehen und gemeinsam lebend dem perfiden Spiel zu entkommen... - filmstarts.de 

Ich sage es mal gleich so wie es ist: "Die Tribute von Panem" ist ein gutgemachter, sehr depressiver Film, der mich mit einem bitteren Nachgeschmack sitzen gelassen hat. Das Setting an sich ist auf der einen Seiten endzeitlich, finster und verzweifelnd, während auf der anderen Seite es voll ist mit Dekadenz, Protz und Dominanz. Stellenweise fühlte ich mich fast an Szenen aus "Schindlers Liste" bzw. "Metropolis" erinnert.
Überhaupt kam es mir vor, dass der Film viele Elemente zusammengeklaubt hat. Die als das TV-Ereignis des Jahres abgehaltenen "Hunger Games" erinnerten mich sehr stark an eine Mischung als "Running Man" und "Battle Royal". Hinzu kamen noch Western-Elemente und der Überlebenskampf in der Arena, einem Waldstück voller Kameras, lies mich manchmal sehr an "Rambo" denken.
Der Film ist dabei voller Möglichkeiten, die aber kaum genutzt werden. So unterwerfen sich die Tribute nahezu vollkommen den Regeln des Spiels, welches meiner Meinung nach auch nicht gut durchdacht war, und es endet recht langweilig und ohne große Überraschungen. Kurzzeitig wird die aufrührerische Macht des Spiels gezeigt, aber auch sofort wieder verworfen und die Elemente einer brutalen TV-Satire ala "Running Man" oder "The Truman Show" sind auch minimal. Da hätte man echt mehr rausholen können.
Zudem gab es zwei Dinge, die mich echt extrem gestört haben:

1. Die Wackelkameraoptik war einfach grauenhaft. Zwar wurde ja immer den "Bourne-Filmen" dieses Problem vorgehalten, doch hier war es so heftig, dass ich regelrecht Kopfschmerzen bekommen hatte.

2. Die Mischung der Tribute: Hätten alle "Mitspieler" dieses blutigen Gladiatorenkampfes ein gewisses Mindestalter gehabt. So wie Katniss z.B. mit Sechszehn, wäre es mir ja egal gewesen. Aber dass viele davon echt noch Kiddis waren, die dann sich gegenseitig abgeschlachtet haben, fand ich schon sehr derb. Ich meine, wenn man es mal mit dem recht ähnlichen "Battle Royal" vergleicht, der eine FSK 18 hat, finde ich, selbst wenn der Blutfaktor gering war, es einfach zu krass, einem 12-jährigen diese doch sehr brutale und grausame Thematik zu zeigen.

Dieser letzte Umstand und die gesamte, sehr bedrückende Stimmung hat mich einfach sehr deprimiert auf dem Sofa sitzen lassen - und mir, knallhart gesagt, den gesamten Sonntagnachmittag versaut.

Positiv hingegen war die sehr gute schauspielerische Leistung von Jennifer Lawrence, welche eine sehr gefühlvolle und reale Darstellung abliefert.

"Die Tribute von Panem" ist, wie einleitend gesagt, gut gemachtes Kino, das aber einige Geschmacksgrenzen überschreitet, jüngere Zuschauer mit deprimierenden und brutalen Bildern verfolgt und viele Ideen einfach versanden lässt.

5/10 Kinderleichen im Wald

1 Kommentar:

  1. Die gute alte FSK. Da werden abgetrennte Gliedmaßen gezählt, Kunstblut gewogen und Brüste notiert. Um psychologische Gewalt kümmern die sich so gut wie nie, es sei denn sie kommt sehr plakativ daher.

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