Dienstag, 6. Dezember 2011

[Rollenspiel] Erkenntnisse des Tages

Die Erkenntnisse des Tages durch meine Recherchen für den Adventskalender:
  • Je neuer die Monster Manuals von D&D 3.x sind, desto unspektakulärer sind sie. 
  • D20-Monster lassen sich sehr gut auf BoL konvertieren. 
Je neuer, desto bäh!

Nett, aber...



Bilderflut
Ich muss schon sagen, dass ich zu Beginn der 3.x Edition von D&D sehr von dem bunten und nicht immer Standard-Mittelalter-Fantasy-Design  begeistert war und ich muss auch gestehen, dass einige Elemente, vom optischen Design her gesehen (besonders aus Eberron), sich immer noch auf Gaia verfestigt haben. Doch je neuer die 3.x Bücher wurden (über D&D 4 kann ich nichts sagen), desto mehr ließen mich die Bilder kalt und schenkten mir überhaupt keine Inspiration. Sie erzeugen keine Bilder in meinem Kopf, die mich irgendwie dazu verleiten, sie auch nur auf irgendeine Art und Weise einsetzen zu wollen.

Beispiel: Ich hab da eine nette Seite mit schönen Gegenüberstellungen gefunden: The Archnemesis
Eine diese Gegenüberstellungen wäre z.B.:

Orcus (Links 1st Edition, recht 4th Edition)
In diesem Fall haben wir sogar ein D&D 4-Drama...ähm...Beispiel: Orcus, der Herr der Untoten. 
Das linke Bild der 1. Edition ist zwar irgendwie grobkörnig und detailarm, doch besitzt es einen gewissen Charme und auf Grund der Detailärme sehe ich in dem Bild mehr als in der rechten Variante, die einfach, meiner Meinung nach, hässlichen und langweiligen Variante. Es ist zwar alles in bunt und in Farbe und es sind viele Details zu sehen, aber sie töten jede Form von Fantasie ab. Dieses Bild ist für Betrachter geschaffen worden, die ihr Vorstellungsvermögen nicht mehr anstrengen wollen, sondern die einfach ihre Visionen vorgekaut bekommen haben wollen. 
Und dabei sieht die moderne Variante von Orcus sehr austauschbar aus. Es könnte jede Art von einem großen Dämon sein, wäre da nicht sein Schädelzepter. Aber insgesamt fehlt ihm das Einzigartige, das Besondere. Und ich finde, dass dieses in den alten Bildern besser zu Geltung kommt als in den neuen, denn das Besondere entsteht in der eigenen Vorstellung.

Ich will nicht die Künstler angreifen (oder gar neidisch auf sie reagieren). Sie verstehen ihr Handwerk und ihre Zeichnungen an sich sind zum größten Teil, je nach Geschmack, schon grandios. Aber irgendwo verschwindet dabei die eigene Imagination und das finde ich, stört sehr bei Aufbau einer Rollenspielwelt oder eines Settings.

Viel, aber nichts neues
Zu Beginn der D&D 3.x Edition war ich auch sehr von dem wahren Flut an Monstern und Kreaturen fasziniert, da ja doch einiges an neuem Material vorhanden ist - und ich liebe Monstersammlungen!
Allerdings muss man eins sagen: Nur ein Bruchteil davon ist auch wirklich, irgendwie so richtig interessant und verwertbar. Und je neuer die Publikationen werden, desto stärker sinkt diese Zahl. Beim Überfliegen des Monster Manual V komme ich gerade einmal auf 13 Einträge, die ich interessant finde. Ob sie dann noch verwertbar sind, steht auf einem anderen Blatt. Oft findet man Monsterrecycling wie neue Abarten bekannter Gruppen wie z.B. neue Drachen, neue Vampire oder neue Trolle vor oder so abgedreht oder so langweilige Wesenheiten, dass man gar nicht weiß, wie und wo man sie einsetzen soll. In einem älteren D&D hätte man sie wahrscheinlich besser verwerten können, als in der neueren bzw. aktuellen Version. Ein Stichwort wäre da z.B. Spelljammer oder dann eben auch abgedrehtere Settings wie Algol, Carcossa oder Metal Earth. Aber in dieser neuen, irgendwie "bereinigten" Version finde ich kaum Einsatzmöglichkeiten für jene Wesen. Daher mein Aufruf an alle OD&D-Spieler: Gebt den neuen in einer konvertierten Fassung eine Chance. Vielleicht kann man dann was mit ihnen anfangen. Aber in der aktuellen Version lassen sie mich einfach nur kalt.

Profiloverkill
Noch eine Sache, die mir so aufgefallen ist: Die extrem überschwänglichen und vollkommen und übersichtlichen Profile der D20/D&D 3.x Kreaturen. Blickt da überhaupt noch jemand durch? Bzw. wenn so ein Vieh eingesetzt wird, achtet man da auf alle Details?? Ich kann es mir beim besten Willen nicht vorstellen.

Beispiel: Hier ist das Profil eines Abolethen der 3.x Version und der 2nd Edition. Der Unterschied ist da schon etwas offensichtlich. Aber das ist mir nur so nebenbei aufgefallen. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich mit der 2nd Edition aufgewachsen bin und sie immer noch als etwas besonderes, glorifiziertes sehe. Aber das nur so nebenbei.


BoL-freundliches System
Gut, man kann über die Profile der 3.x-Edition meckern, so oft man will, aber die Tatsache, dass sie z.B. die Monster mit Attribute versorgt haben, hat einen gewaltigen Vorteil: Man kann die 3.x Monster sehr, sehr einfach ins BoL-System umrechnen. Zwar geht es noch immer etwas Pi mal Daumen, aber es geht und man kommt dabei auf recht gute Ergebnisse. Wenn ich es nun noch schaffe, z.B. das BRP-System auf BoL umzurechnen, würde es mich sehr freuen. Besonders, wenn ich dann mein Malleus Monstrorum BoL-/Cimorra-tauglich machen kann.

3 Kommentare:

  1. Die Orkus Bilder zeigen eigentlich ganz gut, warum ich mittlerweile gar nicht mehr so unglaublich scharf auf große, detaillierte Artworks in Rollenspielen bin. Der rechte Orkus ist ohne Zweifel cool, das Bild hat Action und überhaupt. Aber es zeigt nicht "meinen" Orkus. Den linken Kollegen kann ich dagegen interpretieren, selbst in meiner Spielwelt mit Details versehen und anpassen. Ich hab mittlerweile lieber weniger Artwork oder zumindest einen reduzierteren Stil in meinen RPGs.

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  2. Also das neuere Bild vermittelt aber auch neue Informationen, z.B. dass Orcus eine Schädelkeule hat (ist auf dem alten Bild beim besten Willen nicht zu erkennen) und wie gewaltig die Größenunterschiede sind, was für die Vorstellung nicht uneheblich ist.

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  3. Also, ich muss ganz ehrlich sagen ich steh auf bunte Bildchen :) Wenn ich durch ein Regelwerk o. ä. blättere und sehe schönes und gut gezeichnetes Artwork lese ich gleich nochmal so gerne. Wobei "schön" jetzt vielleicht falsch gewählt ist - stimmig ist wohl besser. Es muss einfach zum Regelwerk / zum Setting passen. Aber mit dem Satz hebel ich mich grad selber aus, weil das linke Bild ist vielleicht nicht grad hübsch, aber sicherlich stimmig in Betrachtung zum Gesamten... egal..blub :)

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