Sonntag, 15. Januar 2012

[Film] Verblendung (Finchers Remake)



Der Erste Teil der Millenium-Trilogie von Stieg Larsson, bei dem der Enthüllungsjournalisten Mikael Blomkvist und die junge, bisexuelle, völlig verstörte, punkige und extrem coole bis ultra-harte Undercover-Ermittlerin und Hackerin Lisbeth Salander das Geheimnis einer jungen Frau, die vor 40 Jahren verschwunden ist, lösen. Dabei stoßen sie auf eine sadistische Mordserie und düstere Familiengeheimnisse.

Gestern hab ich mir mal das US-Remake von David Fincher. Und, was soll ich sagen: Der Film ist im Grunde vollkommen überflüssig, denn er ist - bis auf ein paar Kleinigkeiten - so nah am Original dran, dass man von den verheißungsvollen Worten wie "Neuinterpretation" oder "noch heftiger" recht enttäuscht wurde. Aber: Nichtsdestotrotz ist auch Finchers "Verblendung" ein sehr, sehr guter Thriller, der eben sehr nah am Original ist. An einigen Stellen fand ich ihn etwas schwächer (z.B. der Verlauf der Story), an anderen Stellen um einiges stärker (z.B. Soundtrack von Trent Raznor).
Die große Stärke von Finchers "Verblendung" ist definitiv Rooney Mara als Lisbeth Salander. Ich muss zugeben, dass ich mir erst sorgen gemacht habe, ob jemand Noomi Rapace in der Rolle das Wasser reichen kann. Aber Rooney Mara hat mit ihrer elfenhaften Zerbrechlichkeit auf der einen und ihrer dämonischen Aggression auf der anderen Seite alle anderen Schauspieler locker an die Wand gespielt. Ihr Einsatz und ihre Gefühlspalette waren einfach berauschend und beängstigend zu gleich.
Fakt ist: Finchers Verblendung ist ein sehr guter Thriller, der keine Sekunde lang langweilig wird, auch wenn man das Original kennt. Nur ist er eben (wie oben gesagt, bis auf einige Ausnahmen) so nahe am Original dran, dass er einfach überflüssig ist. Aber er ist durchaus - alleine wegen Rooney Maras Psychospiel - sehr sehenswert.

8,5/10 getrocknete Blumen hinter Glas


Ach ja: Katzenliebhaber und Leute mit schwächeren Mägen sollten lieber einen großen Bogen um den Film machen.

Und noch was Nettes für die Ohren dazu:


Das Musikvideo "Immigrant Song" von Karen O, Trent Reznor & Atticus Ross

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