Montag, 26. November 2012

[Filme] Battleship, Dredd 3D & Cloud Atlas

Battleship



Ein internationaler Flottenverband aus fünf Kriegsschiffen führt gerade eine Übung im pazifischen Ozean durch. Admiral Shane erblickt während eines Manövers ein metallenes Gebilde, das sich bei näherer Betrachtung als außerirdisches Raumschiff entpuppt, das aus dem Wasser ragt. Die Militärs reagieren mit großer Neugier auf das unbekannte Objekt. Als sich die ersten Offiziere dem gewaltigen Raumschiff nähern, erwecken sie es zum Leben. Admiral Shane und sein Schwiegersohn in spe, Alex Hopper, gehen auf Angriffskurs und stellen sich den ungebetenen Gästen in die Quere. Doch die entfesselte Seeschlacht ist nur der Anfang. Denn die Aliens, "Regents" genannt, wollen eine gewaltige Energiequelle auf dem Meer errichten - und die Menschheit scheint ihnen dabei im Weg zu stehen... - filmstarts.de

Man nehme: Ein Brettspiel kombiniert mit den Effekten und dem Storyniveau von "Transformers" mixe das mit einigen, sehr unlogischen Elementen und PENG! fertig ist der neue Actionknaller des Hauses Hasbro.
Das Beste an dem ganzen Film sind noch die ersten Minuten, als Taylor Kitsch versucht, einem Mädel zu helfen und mit Essen zu versorgen. Danach ging es in äußerstem Hochglanz bergab. Als dann endlich die Aliens kamen, gab es zwar nette Action, aber es stimmte einfach hinten wie vorne nicht. Irgendwie hatten die Aliens, die sehr nach Computerspielzwischensequenz aussahen, nur zwei Waffensysteme auf ihren Schiffen, wobei das eine sehr indirekt war (ziemlich klassischer Raketenwerfer) und das andere schon fast übertrieben krass (der Shredderball). Aber mal so ein paar direkte, klassische Laserkanonen oder ähnliches wären auch schön gewesen. Auch dass diese "Schiffe" eher wie kranke Enten über das Wasser gehoppelt sind, war schon sehr lächerlich. Und zudem hatten die Alientroopers an sich, wenn ich mich recht entsinne, auch keine Schusswaffen gehabt, sondern nur Nahkampfwaffen. Auch schon recht sinnvoll... *hüstel*
Insgesamt war "Battleship" schon irgendwo ein Desaster. Dass die Story bei einem Spiel wie "Schiffe versenken" nicht unbedingt massiv ist, war mir schon klar. Dass sie aber durch so viele unlogische Elemente aber vollkommen geschrottet wurde, hätte ich nicht gedacht. Naja, was will man auch bei einem Film mir Rihanna in einer Hauptrolle erwarten. Rein-raus-fertig! Aber immer noch besser als "Transformers 3".

2/10 Alienraketen


Dredd 3D


Im Amerika der Zukunft ist ein Großteil des Landes brachliegendes, verstrahltes Ödland. An der Ostküste erstreckt sich von Boston bis nach Washington D.C. die Metropole Mega City One, eine riesige Stadt, in der Gewalt, Verbrechen und Chaos in den Straßen herrschen. Als Antwort auf die permanenten Gewalttaten wurde ein neues und radikales Rechtssystem aufgebaut. Die sogenannten Judges sind Polizisten, Richter und Henker in Personalunion. Judge Dredd ist dabei der beste seiner Art, eine lebende Legende. Ihm zur Seite gestellt wird die noch unerfahrene Cassandra Anderson. Die junge Frau befindet sich noch in der Ausbildung, verfügt aber durch eine genetische Mutation über hellseherische Fähigkeiten. Während eines Routineeinsatzes verschlägt es das Duo in eine abgelegene Gegend, in der sich kaum Judges aufhalten, da das gesamte Gebiet von Drogenboss Ma-Ma und ihrem Clan kontrolliert wird. Diese hat die neue Droge SLO-MO auf den Markt gebracht, deren Wirkung es ist, die Wahrnehmung der Realität zu verändern. Ma-Ma hat sich in einem riesigen Apartmentblock verschanzt, verteidigt von treu ergebenen Bewohnern ihres Bezirks. Dredd steht nun vor seinem schwersten Fall. - filmstarts.de

Hier haben wir es augenscheinlich mit dem klassischen Actionfilmkonzept zu tun: Gute Optik, schwache Story, viel Geballer. Und dies trifft auch alles kompromisslos zu. Aber trotzdem hatte "Dredd" etwas, was den Film echt interessant machte.
Wenn man den Vergleich zum alten "Judge Dredd" mit Sylvester Stallone von 1995 zieht, dann fällt einem sofort auf, dass die neue Fassung wesentlich realistischer getrimmt ist. Megacity One ist ein Moloch aus realen Stadtelemente gemischt mit Megahochhäusern. Es ist keine bunte Comicaction, sondern sehr dreckig und realistisch gehalten. Dies könnte nun zum einen einfach auch zur Einsparung von Produktionskosten hergenommen worden sein, doch zum anderen gibt es dem Film einen verflucht rauen Touch. Die Depression der Menschen ist dick und erstickend und das macht auch vieles von dem Reiz des Films aus.
Was auch noch sehr hervorsticht, ist der Einsatz von Bullettime- und Slow-Motion-Effekte, die aber im Vergleich zu anderen Filmen nicht einfach eingesetzt wurden, weil sie einfach nur gut aussehen und weil man es kann, sondern sie erfüllten einen Zweck. Immer, wenn jemand sich eine Dosis der Slo-Mo-Droge (ja, der Name ist Programm) reingezogen hat, wurde der Effekt eingesetzt. Und so erhält man sehr krass und blutige Feuergefechte in extremer Zeitlupe und dass dann noch mit einem LSD-artigen Glitzer- und Flittereffekt. So wurden Glassplitter und Blutstropfen zu Diamanten und Rubinen in der geistig verquirllten Drogenwelt.
Dadurch gab es einige sehr interessante, ja fast malerische Szenen, die sehr stark im Kontrast zu der versifften Umwelt standen. Und hier wurde die 3D-Technik auch endlich mal wieder sinnvoll eingesetzt.
Was leider nicht so schön an "Dredd" war, war die 2. Hälfte des Films, die im Vergleich zur furiosen ersten Hälfte stark abfiel. Leider, leider. Denn hätte man da noch ein bisserl mehr Ideen eingebaut, hätte der Film zu einem echten Megaknaller werden können. Schade eigentlich.
Was auf der Film bei auf jeden Fall bewirkt hatte: Ich muss mal endlich "Imunda/Inq28" zocken! 

7/10 Unterschiedliche Munitionsarten für einen Lawgiver


Cloud Atlas


Ein alter Mann, genannt Zachry, erzählt einer Gruppe, die um ein Lagerfeuer herumsitzt, eine lange Geschichte. Diese beschäftigt sich mit den Figuren aus ganz unterschiedlichen Zeitepochen und dennoch sind deren Schicksale allesamt miteinander verknüpft: Ein gebrechlicher Doktor trifft im Jahre 1849 auf einen Anwalt und einen ausgebrochenen Sklaven; zwei Komponisten konkurrieren 1936 miteinander in Cambridge; um 1970 nimmt es eine Journalistin mit dem Chef eines Kernkraftwerks auf; 2012 muss ein vom Glück verlassener Buchverleger mit seinem Leben zurechtkommen; 2144 kommt es in „Neo Seoul“ zu einer Affäre zwischen einer Sklavenarbeiterin und einem Rebell, der ihr das Leben gerettet hat, und im 24. Jahrhundert verbündet sich schließlich Zachry mit einer reisenden Forscherin auf der Suche nach einer bahnbrechenden, alles verändernden Entdeckung... - filmstarts.de

"Cloud Atlas" ist ein Film wie kaum ein anderer zu vor. Den wahrscheinlich besten Vergleich könnte man mit Darren Aronofskys "The Fountain" herstellen, der in drei unterschiedlichen Zeiten spielt und auch hier die unterschiedlichen Storylines miteinander verbunden sind. Doch "Cloud Atlas" geht da noch einen Schritt weiter: Zum einen wird die Anzahl der Storylines verdoppelt, der Wechsel zwischen den einzelnen Linien ist um ein Wesentliches wilder und jede einzelne Linie besitzt ein eigenes Genre. So sind Abenteuerfilm, Drama, Öko-Thriller, Komödie, Sci-Fi- und Endzeitfilm in einander verwoben. Auf irgendeine Art und Weise sind jede dieser Elemente miteinander verbunden. Neben der geraden Linie, welche jede Zeitzone direkt miteinander verbindet, existieren noch sehr viele Anspielungen zwischen den einzelnen Teilen untereinander. So gibt es z.B. sehr offensichtliche Links zwischen der 1936er- und der 2144er-Geschichte oder auch eher verborgene Verbindungen wie zwischen der 1849er und der Endzeitstory.
Und dies ist auch irgendwie der Spaß an dem ganzen Film. Jede Episode kann ganz gut für sich alleine stehen und da sind sie teilweise aber auch nichts besonderes, doch durch die einzelnen Verbindungen ergibt sich ein kunterbuntes Gesamtbild und man erwischt sich dabei, immer weiter und weiter nach neuen Links zu suchen.
Es wird auch dabei - trotz der stolzen Länge von 170 Minuten - niemals langweilig. Durch den extremen Wechsel der Story gibt es immer wieder was Neues zu sehen und die Regiesseure spielen dabei auf den Gefühlen der Zuschauer wie Capt. Nemo auf der Orgel. War gerade noch eine Szene zum Heulen traurig gewesen, so erfolgt sofort ein Wechsel zu einer extrem witzigen. Man wird da regelrecht hin und her geschleudert wie ein Schiff auf einer stürmischen See.
Extrem cool war auch die Wandlungsfähigkeit der Schauspieler. Denn die Kerntruppe um Tom Hanks, Halle Berry, Jim Broadbent, Hugo Weaving & Co. kam in nahezu jeder Episode vor. Teilweise mit anderer Hautfarbe und sogar teilweise mit anderem Geschlecht. Dies unterstreichte auch sehr den Gedanken, dass der Tod nicht nur das Ende, sondern der Beginn eines neue Lebens ist.
Auch interessant war der Wechsel der Sprache, besonders in den beiden zukünftigen Zeiten. War sie in Neo Seoul noch eher technologisch kühl angesetzt, so erinnerte sie in der Endzeitstory eher an "Jar Jar Binks". Ja, großes Wawa!
Was ich leider etwas unschön fand, war dass die Wechsel eben teilweise zu schnell kamen und man Probleme dabei hatte, manche Szenen zu erfassen und manche Charaktere überhaupt irgendwie besser kennen zu lernen. Auch hätte ich mir sehr gerne eine viel direktere Beeinflussung der Charaktere untereinandere gewünscht. Diese gibt es eigentlich nur zwischen 2012 und 2144.
Ansonsten existieren zwar die Links, aber eine richtige Beeinflussung findet leider nicht statt. Schade eigentlich. Denn das hätte ich mir schon sehr gewünscht, wenn die Handlungen des ersten Helden wirklich ausschlaggebend auch für den letzten gewesen wäre. Aber das ist Jammern auf hohem Niveau.
Was mir aber wieder sehr aufgefallen ist, ist die scheinbare Willkür der FSK. Der Film hatte eine "Freigabe ab 12", doch hätte ich keinen 12-jährigen mit in diesen Film genommen. Nicht wegen der verzwickten Storyline, sondern wegen den teilweise extrem, gewalttätigen und brutalen Szenen, wo man schon als Erwachsener schlucken musste.

"Cloud Atlas" ist nicht jedermanns Sache und man muss sich schon sehr in die Thematik hinein denken und bestimmt mehrmals ansehen um jedes Element erkennen zu können. Aber so sollte eigentlich auch ein Film sein: Seine Geheimnisse nicht sofort zu offenbaren, sondern zum mehrfachen Sehen und zur Diskussion verführen.
Die Idee ist auf jeden Fall auch mal interessant als Rollenspielhintergrund: Dass ein Charakter eine Seele ist, die von Reinkarnation zu Reinkarnation wandert und deren Handlungen in der Vergangenheit auch die Handlungen in der Zukunft beeinflussen. Schwer umzusetzen, aber interessant.

8,5/10 Knöpfe an einer Weste

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