Montag, 5. November 2012

[Filme] Halloweenspezial

Ja, es war mal wieder Halloween. Und wie jedes Jahr gibt es an Halloween bei mir eine kleine Filmsession:

Hausu



Ein Schulmädchen namens Oshare, gepeinigt von familiären Problemen und vor allem ihrer designierten Schwiegermutter, besucht in den Ferien gemeinsam mit sechs Freundinnen ihre Tante in deren Anwesen. Doch die Verwandte benimmt sich bald seltsam, entwickelt Appetit auf Jungfrauenblut und wird bei ihren Bemühungen, den wertvollen Besuch in Nahrungsmittel zu verwandeln, nicht nur von einer dämonischen Katze, sondern zusätzlich von ihrem gesamten Haus samt Einrichtungsgegenständen unterstützt. - critic.de 

Man nehme: Eine recht klassische Geisterhausgeschichte, bevölkere sie mit aberwitzigen und putzigen Mädels, die direkt einem Manga entsprungen sein könntem, und mische dazu eine Ladung 70er Jahre Musik und drogenschwangere Spezialeffekte und schon hat man "Hausu", eine überaus knuffige, seltsam-bizarre und vollkommen überzeichnete Version des Themas. Der Film ist dabei so strange und abwechslungsreich, dass er in keiner Sekunde langweilig wird und man ständig auf neue, abgedrehte Ideen wartet.
Dabei muss man auch mal erwähnen, dass der Film von 1977 ist und trotz seines hohen Alters sehr erfrischend ist. Die Spezialeffekte sind zumeinst billig gemacht, kommen aber in einer solche Häufigkeit vor, dass sie einfach zu einem Teil des Films werden. Dass die Hintergründe oft nur gemalt sind, stört irgendwann nicht mehr, sondern betonen einfach nur noch den abgedrehten Stil des Films. 
Leider gibt es den Film nur als OmU, weswegen es manchmal schwer wird, der Story zu folgen oder einfach zu erkennen, wer eigentlich gerade was redet.
Trotzdem ist "Hausu" ein erfrischend-abgedrehter Streifen, der einem entweder gefällt oder nur noch kopfschüttelnd auf der Couch sitzen lässt.

8,5/10 abgehackte Köpfe, die in Mädchenhintern beißen


The Cabin in the Woods


Die fünf Freunde Curt, Marty, Holden, Dana und Jules wollen zusammen Ferien in einer abgelegenen Hütte im Wald machen. Obwohl sie ein alter Mann beim Zwischenhalt an der Tankstelle vor einer in den Wäldern lauernden Gefahr warnt, beginnt der Urlaub für die jungen Leute recht unbeschwert. - filmstarts.de

Was wie klassischer Backwoodhorror ala "Evil Dead" oder "Wrong Turn" anhört, entwickelt sich rasch...naja...anders. Eigentlich darf man hier gar nicht so viel schreiben, denn jedes Wort, ja sogar der Trailer, versauen eigentlich alles.
Ich sage nur so viel: Wer intelligenten und auch sehr parodistischen Horror mag, kommt voll auf seine Kosten und "Cthulhu/Delta Green"-Spielleiter sollten auf jeden Fall einen Blick in den Film werfen.

9,5/10 Entscheidungsmöglichkeiten


Juan of the Dead

 

Wie reagiert die Bevölkerung des von Krisen geplagten Landes, wenn eine Zombieepidemie ausbricht? Die Herrschaft von Fidel Castro noch nicht überwunden, werden die Kubaner schon in eine andere Krise gestürzt. Entlang der Insel geschehen mysteriöse Angriffe, die Opfer werden entstellt in Blutlachen zurückgelassen. Die Regierung und die Medien geben den Regimekritikern die Schuld und wiegen die Bevölkerung in Sicherheit. Alles sei unter Kontrolle. Als sich die Angriffe ausbreiten, deckt der Faulenzer Juan die Ursache auf: eine Zombieplage. Was tun Kubaner in Krisenzeiten überlicherweise? Sie werden Kapitalisten. Sein Geschäft "Juan of the Dead" ist geboren, das seine Kunden für Geld von den Angehörigen befreit, die es schmerzlicherweise erwischt hat. - filmstarts.de

Was sich ziemlich beknackt anhört, ist es auch. "Juan of the Dead" nimmt kein Blatt vor den Mund und ist eine vollkommen abgedrehte Variante des klassischen Zombiethemas. Der Streifen hat zum Glück nichts mit "Shaun of the Dead" zu tun, sondern ist vollkommen eigenständig. Die Charaktere sind allesamt angenehm-bescheuert, köstlich-dämlich und ständig für eine Überraschung gut und es gibt kaum Längen. Zwar läuft es meistens nach dem Motto "Was nur schieflaufen kann, läuft schief", aber das stört nicht. Es wird einfach das Beste aus dem maroden Land herausgeholt, was machbar ist. Satirische Seitenhiebe auf den Kapitalismus und Kommunismus sind daher ein Dauerzustand.
"Juan of the Dead" ist ein spaßig-derber Streifen, der problemlos in die Kerbe anderer Zombiekomödien passt und dabei trotzdem eine große Eigenständigkeit besitzt.

8/10 Zombies, die mit einem Paddel niedergepaddelt werden


Als Nachzügler kam gestern noch Rare Exports in die Schlachtschüssel



Tief im frostigen Eis der finnischen Berge schlummert das uralte Geheimnis des Original-Weihnachtsmanns. Das ist in Gefahr, als eine amerikanische Minenunternehmung im Berg hinter dem Dorf Bohrungen durchführt. Plötzlich finden der kleine Pietari und sein Vater kurz vor Weihnachten eine ganze Herde toter Rentiere. Die Einheimischen verlieren so ihren gesamten Fleischbestand - und schwören Rache. Eines Nachts tappt ein nackter, bärtiger Wilder in die aufgestellte Falle... - filmstarts.de

"Rare Exports" ist amüsanter und stellenweise recht blutiger Fantasyhorror der bizarren Art. Die Idee, die wahre Geschichte der Weihnachtsmanns zu erzählen und diese dabei mit der skandinavischen Welt der Trolle zu kombinieren, ist einfach sehr spaßig. Der Film ist abgedreht genug, wirkt aber trotzdem nur bedingt lächerlich. Sicher ist die Thematik einen Horrorfilm über den Weihnachtsmann zu machen, schon irgendwo dämlich, aber trotzdem kommt sie hier immer noch ernst genug rüber, um die Umstände zu akzeptieren, dass der Weihnachtsmann eben ein Zehn-Meter-Troll ist, der unartige Kinder fängt und frisst. Wer also auf Filme wie z.B. "Trollhunter" steht und auch kein Problem damit hat, dass ein Kind der Held der Story ist, könnte seinen Spaß mit "Rare Exports" haben.
Auch Spielleiter, die eine Idee für eine Rollenspielsession für die Feiertage suchen, sollten mal einen Blick auf den Film wagen.

8/10 nackte, bärtige Männer im Schnee

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