Mittwoch, 23. Mai 2012

[Sonstiges] Warum...

... hast du eigentlich den Tempel von Angkor Wat als Blogheader? Das wirkt ein wenig wie ein Reiseblog über Kambodscha." - So wurde ich demletzt von einem Freund gefragt.


Also: Warum Angkor Wat als Header für einen Blog, der sich zu einem größeren Teil mit fiktiven Welten und dererlei Dingen beschäftigt? 

Als Erstes möchte ich erwähnen, dass ich noch nie in Kambodscha und in Angkor war, dieses aber doch gerne mal tun möchte. Bis dato habe ich sehr viele Bilder und Berichte über die Tempelstadt gelesen und gesehen und sie faszinieren mich immer wieder. Zum einen sowohl die Architektur der gesamten Anlage, aber auch ihr jetziger Zustand, wo sie zu großen Teilen vom Dschungel verschlungen ist. Dies hat eine starke, inspirative Wirkung auf mich. Mittelalterliche Burgen, Kathedralen und dergleichen finde ich ja auch ganz nett und je nach dem auch recht beeindruckend, doch versetzen sie mich nur bedingt in einen kreativen Bastelprozess. Verlassen wir aber den abendländischen Raum, so finde ich die Architektur wesentlich interessanter und eben für meine Zwecke und Vorstellungen geistig und imaginativ anregender. 


In unseren Gebieten gibt es fürwahr einige Objekte zur geistigen Anregung, wie z.B. die Katakomben von Rom, Mont San Michel oder die englischen Heartlands, welche ich am Samstag auch wieder heimsuchen werde, mit den Collages von Oxford und den ganzen, malerischen Dörfchen. Doch mich dürstet es einfach nach mehr und nach exotischeren Orten für meine Welten. 
Gaia, welche als eher abendländische Steam-Fantasy-Welt begann, hat nun auch viel mehr exotische Elemente erhalten. Zum einen für meine geistige Befriedigung und zum anderen für zur deutlicheren Abgrenzung von anderen Welten. Für Cimorra gilt auch in etwa das Gleiche. Auch hier sind die exotischen Elemente das, was mich antreibt und mich geistig beflügelt. 
 Zumal auch die Urquellen meiner Inspiration eher exotisch sind (z.B. C.A.S Zothique, Hyberborea und Poseidonis) und mit einem entsprechenden Wortschatz arbeiten, der die Vorstellung in diese Richtung drängt.
The Muse of Atlantis - Clark Ashton Smith

Will you not join me in Atlantis, where we will go down through streets of blue and yellow marble to the wharves of orichalch, and choose us a galley with a golden Eros for figure-head, and sails of Tyrian sendal? With mariners that knew Odysseus, and beautiful amber-breasted slaves from the mountain-vales of Lemuria, we will lift anchor for the unknown fortunate isles of the outer sea; and, sailing in the wake of an opal sunset, will lose that ancient land in the glaucous twilight, and see from our couch of ivory and satin the rising of unknown stars and perished planets. Perhaps we will not return, but will follow the tropic summer from isle to halcyon isle, across the amaranthine seas of myth and fable; we will eat the lotus, and the fruit of lands whereof Odysseus never dreamt; and drink the pallid wines of faery, grown in a vale of perpetual moonlight. I will find for you a necklace of rosy-tinted pearls, and a necklace of yellow rubies, and crown you with precious corals that have the semblance, of sanguine-coloured blossoms. We will roam in the marts of forgotten cities of jasper, and carnelian-builded ports beyond Cathay; and I will buy you a gown of peacock azure damascened with copper and gold and vermilion; and a gown of black samite with runes of orange, woven by fantastic sorcery without the touch of hands, in a dim land of spells and philtres.
Diese Worte treiben mich im Geiste immer an die fremdartigen Orte der Welt und einer der beeindruckensten ist einfach Angkor Wat.


 Zuletzt sind es auch meine Träume, die mich immer wieder und wieder an diesen Ort hinversetzen:
Mein Traum spielte [...] in einer extrem merkwürdigen, aber sehr geilen Stadt, die irgendwie an Ankhor erinnert hat. Überall waren Steinsäulen, die von dicken Ranken umwuchert waren und zyklopisch-titanische Tempelbauten, die mehr an gewaltige Berge erinnerten als an Gebäude. Man konnte nur über ein paar verfallen Brücken in die Stadt gelangen und teilweise musste man über enge Stege krabbeln oder durchs Wasser waten. Das Komische aber war, dass die Stadt bewohnt war und zwischen den riesigen, überwucherten Ruinen lebten Leute in Bambushütten. Die Kulisse war einfach überwältigend. Ich kann mich noch genau an sie Sonnenauf- und Untergänge erinnern und an die Schatten dieser seltsam, merkwürdigen Bauten. Sogar der Geruch der Märkte liegt mir noch in der Nase [...]. Details über die Geschichte des Traums habe ich keine mehr. Nur noch die sehnsüchtige Erinnerung an diese wahrhaft traumhafte Stadt. Irgendwie komme ich jetzt vor wie Randolf Carter bei der Traumsuche nach dem unbekannten Kadath, aber ich hatte schon lange nicht mehr einen so intensiven und realistischen Traum gehabt. - Einer meiner Traumberichte aus dem Weltenbastlerforum
Ich kann mich noch immer an diesen Traum erinnern und an die Stadt, deren Ähnlichkeit mit Angkor sehr frappierend ist. Und nur zu gerne würde ich sie wieder erblicken. Die Stadt aus meinem Traum.


Fazit aus dem Ganzen: Angkor ist für mich das Sinnbild meiner Werke. Die reale, materialisierte Darstellung meiner Träume, Vorstellungen und Fantasien. Und daher macht es auch schon einen gewissen Sinn, dass ich Anghor Wat für meinen Blogheader gewählt habe.

EDIT: Weitere hochinteressante und inspirierende Locations findet man hier: Atlas Obscura
 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen