Dienstag, 20. März 2012

[Film] Es ist doch zum Kotzen!!!

ACHTUNG! ES KÖNNTE EXZESSIV GEFLUCHT WERDEN!

So, ich muss mich mal ausreihern, sonst erdrückt mich das Ganze innerlich regelrecht. Gerade eben habe ich auf filmstarts.de zwei Nachrichten gelesen, bei denen mir die Galle hochgekommen ist:


und


Erkennt jemand den Zusammenhang?
Da schafft es doch wirklich ein mieser und total billiger Horrortrashstreifen, dessen Trailer schon so beschissen ist, dass man davon Augenkrebs bekommt, eine Fortsetzung zu bekommen, dessen Trailer noch beschissener ist, während John Carter wahrscheinlich keine Fortsetzung mehr bekommen wird, obwohl es genug Material dafür gibt!

Ok, bei dem Piranhamüll gibt es viel nacktes Fleisch zu sehen. Pluspunkt. Aber das war es auch schon. Aber nochmal zum Ausgangspunkt zurückzukommen:
Nur weil Disney Panik hat, dass sie mit John Carter einen Flop gelandet haben könnten, geht man wieder auf Nummer sicher und verzichtet auf eine Fortsetzung, während irgendwelche miesen, billigen Dünnschissfilme bis zum Erbrechen fortgesetzt und ausgelutscht werden. Bei sowas könnte ich echt nur noch kotzen. 

Gut, vielleicht rege ich mich gerade etwas mehr auf als gewöhnlich, aber das liegt einfach daran, dass "John Carter" bei mir einen gewissen Stellenwert geniest und irgendwelche ultramiesanimierten Fische eben nicht. Aber das Gleiche gab es doch schon an anderer Stelle. Vor fast genau einem Jahr erschütterte mich diese Meldung: Guillermo del Toros "At the Mountains of Madness" vorerst auf Eis gelegt

Toll. Nur weil Universal Schiss hatte, dass der Film vielleicht floppen könnte, weil del Toro zum Einen etwas mehr Geld dazu brauchte und zum Anderen aus künstlerischer Sicht eine FSK 18 anstrebte, um sich nicht durch Zensuren einschränken zu lassen, sagte man lieber "Nö. Erstmal nicht." Das gleiche in Grün. 
Stattdessen wird das Geld in Filme gesteckt, die von Anfang an schon zum Tode verurteilt sind, wie z.B. "Land of the Lost", "Cowboys & Aliens" (der gerade so noch die Kurve gekriegt hat) oder Direct-to-DVD-Müll wie "Scorpion King 2 & 3" oder "Death Race 2" gesteckt.

Das Schlimme ist irgendwie, dass dieser ganze Mist scheinbar immer noch mehr Geld reinbringt als wirklich ambitionierte Projekte, die halt nun mal ein Risiko eingehen. Aber, nein! Risikos sind böse und somit werden wahrscheinlich noch viele interessante Filmprojekte nicht realisiert werden können, weil die gierigen Studiobosse nicht genug Geld in ihren fetten Rachen bekommen. Und so werden statt Fortsetzungen, die Hand und Fuss haben können, weil genug Vorlagenmaterial vorhanden ist oder eben mal richtig interessanten Filmprojekten, bei deren Erwähnung ich schon Gänsehaut bekomme, lieber weitere Glitzer- und Glimmervampire, weitere, nervige Kinderbücher (Nix gegen Harry Potter! Aber was alles so danach kam, war zum größten Teil nur noch Schrott!), die x-ten (Comicverfilmungs-)-remakes und -reboots und noch mehr anderer Kommerzschrott gedreht.
Das kann doch alles wirklich nicht wahr sein! Ich meine, wir leben wirklich in einer Welt, wo Leute, die Ideen haben und sich auch an monumentale Projekte herantrauen, durch die Gier der Studiobosse und durch die Dummheit der meisten Zuschauer, in ihrem Schaffen gebremst oder sogar gestoppt werden. 
Und es reicht ja auch nicht, dass sich dieses Muster der Verdummung und Geldmacherei durch die Kinos zieht. Nein. Im Fernsehen - und das ist auch der Grund, warum ich kaum noch den Kasten anmache - ist es ja das gleiche. Anstatt mal wieder ein vernünftiges Programm auf zu fahren, kommt auf nahezu jedem verfickten Sender der gleiche Müll: Talks, Reality und Casting Shows. Super! Und im Radio läuft immer nur der gleiche Popmüll, den jeder Depp hört, wobei jedes von diesen verfluchten Einweglieder dann auch noch mindestens 3x gespielt wird! 


Korn - Y'all Want A Single (Official Music Video). Watch more top selected videos about: Korn

Wir leben echt in einer Welt bitterer, geistiger Armut und Geldgeilheit - und das ist, in meinen Augen, eine Schande!

7 Kommentare:

  1. Ruhig Brauner. Verständliche Erregung, die icht teile, aber Filme sind nun mal da, Profit zu machen.

    Einfache Rechnung: Mit ziemlicher Sicherheit finde ich genug Idioten an den Kinokassen, die mir die 20 Mio Budget (wenn überhaupt so viel) für meinen Titten-und-Piranha-Film reinbringen. Sollte es da eine Lücke geben, krieg ich den Break Even langfristig über Zweit- und Drittverwertung.

    So ein Ding wie Carter kostet eben 250 bis 350 Miliionen und muß das Doppelte für den Break Even einspielen. Wenn der nicht blockbusted, sinkt er, das Geld krieg ich nie wieder rein.

    Jetzt überleg mal, was ein Studio gegenüber seinen Shareholdern vertreten kann.

    (Ich hab übrigens von Deinem Blog vor einiger Zeit von "John Carter" erfahren und mir damals schon gedacht, daß der untergehen wird.)

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    1. Was ich eher meinte ist: Es werden eher 10 Schrottfilme mit geringen Produktionskosten gemacht als ein richtig interessantes Projekt. Und das ist eben das was ich meine: Die totale Kommerzialisierung des Ganzen. Gute - oder klassische Ideen - sowie innovative Projekte leiden unter der Kommerzgeilheit der Studiobosse, die einfach nur noch Dollarzeichen in den Augen haben und eben lieber 10x Schrott produzieren als 1x was Vernünftiges. Schrottflooding wohin das Auge reicht! Vielleicht sollte man mal beginnen, diese miesen Billigfilme zu boykottieren, um mal wieder mehr richtige fette Produktionen zu erhalten.

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    2. Ich kann die Erregung durchaus nachvollziehen, auch wenn ich JC noch nicht gesehen habe (hab auch in deinem Blog erstmals davon gelesen), und stimme der Gesamtkritik durchaus zu.

      Tatsächlich erinnert mich gerade dein letzter Kommentar entfernt aber auch an die Rollenspielszene...

      Andererseits muss auch gesagt werden, dass viel Geld nicht unbedingt gute Filme macht. Ich hab beinahe ebenso viele schlechte + teure Produktionen gesehen wie gute + billige.
      Du hast natürlich völlig recht, die "Kunst" bleibt oft genug auf der Strecke, wenn's primär um's Geld geht. Wobei man auch sagen muss, gerade in der heutigen völlig übersättigten Zeit ist es eben auch immer unwahrscheinlicher, dass ein neuer "Conan" oder "Terminator" auftaucht. Filme haben gar nicht mehr die Zeit, vernünftig rezipiert zu werden und von selbst Kultstatus zu erreichen, weil immer schon der nächste in den Startlöchern steht.
      Zeitgeist, Mann, Zeitgeist. Vielleicht sind wir auch einfach schon zu alt. Und wenn man das mit 30 +/-5 sagen muss, hat das schon was Trauriges bis Beängstigendes...

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    3. Es gibt auch eine Welt jenseits von Hollywood. ;-)

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  2. Der Film ist genauso gefloppt, wie ich es erwartet habe. Die Leute können zwischen den CGI Blockbustern nicht unterscheiden. Wenn ich seiner von Transformers angewidert fühlt, dann schaut er auch nicht JC, "ist ja alles dasselbe".

    Und in diesem Fall kam dazu, dass das Marketing unterirdisch schlecht war, selbst ICH war nicht sonderlich beeindruckt, obwohl ich Fantasyfilme mag. Und ehrlich gesagt, der Film sah im Trailer nicht aus wie 250 Mio. Dollar. Ist das im 3D-Kino anders gewesen?

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  3. "Wir leben echt in einer Welt bitterer, geistiger Armut und Geldgeilheit..."

    Dem ist wohl so, sad but true. Wie sagte schon Sophokles so treffend, ca. 442 v. Chr. in Antigone: "Kein ärgrer Brauch erwuchs den Menschen als das Geld! Es äschert ganze Städte ein..."

    Dabei sind Filmflops wohl noch das geringere Übel, hungernde Griechen und Zeltstädte in den USA können da schon mehr Angst machen... ausgelöst u.A. durch hemmungslose Gier und Spekulation.

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  4. Die Filmindustrie ist ausschließlich darauf ausgerichtet mit ihren Produkten PROFIT zu machen. Das ist seit Stummfilmzeiten nichts Neues.

    Daß dabei in der Regel viele billig produzierte Filme mit ausreichendem Zuschauerinteresse in der Summe mehr rüberbringen als eine einzige, hochriskante, teure Großproduktion, die dann eventuell auch noch flopt, ist ja nun auch kein Geheimnis.

    Es gibt jede Menge wirklich GUTER Filme, die kommerziell kein Erfolg waren und sogar die jeweiligen Produktionsfirmen haben pleite gehen lassen. - Hudson Hawk. Titan AE. The Princess Bride. Krull. Flash Gordon. Und viele andere mehr waren keine kommerziellen Erfolge, ja sogar regelrechte Draufzahlgeschäfte für die Produktionsfirmen. Und das, obwohl die entsprechenden "Sparten-Fans" diese Filme LIEBEN.

    John Carter wird wohl auch in dieser Ecke landen (auch wenn ich als alter Barsoom-Fan dieser Verfilmung sehr wenig Positives abgewinnen kann).

    Mir sind KEINE Fortsetzungen in diesem Stile lieber als noch wüsteres Schindluder, das schon in der vorliegenden Fassung gerade rund um die Holy Therns und die John-Carter-Geschichte getrieben wurde. Wer auch immer für diese krassen Änderungen der Geschichte verantwortlich sein mag, der hat leider KEINE guten Ideen gehabt, das Original "interessanter" zu machen, sondern er hat es nur SCHLECHTER gemacht.

    An solche "erwachsenen" Stoffe wie Barsoom darf man eh Disney NIE heranlassen. Denn dann bekommt man das, was man bei Disney erwarten kann.

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