Montag, 11. Juni 2012

[Tabletop] Tabletop FSK 18

Warnung! Sex, Blood, Death and Slaughter beyond this Point!

Betrachtet man mal so Spiele wie Warhammer 40k & Co. mal ganz genau, so wird man feststellen, dass diese Games vom Hintergrund her schon eine recht krude und kranke Angelegenheit ist. 
Also, sagen wir es mal so: Wenn man mal die Bilder von strahlenden Helden, Pathos und Glorie weglässt, was bleibt dann übrig? Richtig! Blut, Leichenteile, Massaker und Gekröse. Ist so. 
Krieg ist Krieg und Krieg ist immer eine dreckige Sauerei.

Germanys finest Death Metal Combo "Debauchery", welche ja bekanntlich Warhammer 40k als einen Inspirationshintergrund hat (Man beachte einfach mal Titel wie "Blood for the Bloodgod" oder "Blood God Rising"!), sind nun dabei ein eigenes Tabletopgame auf den Markt zu werfen, welches diese doch recht krasseren Aspekte (zur Erinnerung: Blut, Leichenteile, Massaker und Gekröse - und in dem Fall auch noch Titten!) als Fokus hat:


Um was es sich dabei genau handelt, kann ich jetzt noch nicht sagen, aber es sieht bis jetzt wie ein wüstes Snuff-Porn-Geprügel aus. Ob man sagen kann, dass es sich hier nun um ein "Tabletop für Erwachsene" handelt oder nicht, sei mal dahingestellt. Denn bei "Carnage" wird es sich eher um die Fetisierung (Gibt es das Wort??) des von "Debauchery" allseits beliebten "Blood, Sex & Violence"-Themas handeln. 
Zwei Minis gab es schon im Voraus zu sehen und haben für einige, sehr kontroverse Meinungen gesorgt: 

Butcher of Bitches
Killerbeast
Besonders letztere Mini hat z.B. auf www.brückenkopf-online.com für ordentlichen Gesprächsstoff gesorgt. Gut. Entweder man mag es oder eben nicht. Geschmackssache...irgendwie. 
Trotzdem fand ich die Diskussion sehr interessant. Denn sobald mal das schonungslos und unzensiert gezeigt wird, was sonst eher "verschleiert" und einfach nur "clean" und "sauber" dargestellt wird, sind einige Veteranen im Blutvergießen und Abschlachten auf die Barrikaden gegangen.

Interessant wird es auch immer, wenn man diese ungeschönten Aspekte auch immer im Rollenspiel anspricht und wie sich da die Meinungen trennen. Es ist halt irgendwo ein kleiner, feiner Unterschied, wenn ein "Barbar einen Pikten besiegt" oder ob er ihn "mit seinem Schwert vom Schädel bis zum Brustbein spaltet, worauf dann das Blut fontainenartigen aus dem Körper sprudelt, als der Barbar seine Klinge aus dem noch zuckenden Kadaver herauszieht". Aber wehe man beschreibt als Spieler oder Spielleiter die Szene so recht ungeschönt und versaut somit manchen Mitspielern ihre Vorstellung von einer "heilen Sword & Sorcery-Welt".

Nachtrag
Mir ist heute Nacht im Tiefschlaf noch eine Frage zu dem Thema "Death Metal & Table Top Games" eingefallen: Wie viele Leute, die Debauchery hören spielen auch TTGs bzw. wie viele TTGler hören Debauchery & Co.? Wenn das Spiel irgendwann erscheint, dann wird es sehr wahrscheinlich eher eine Randgruppenerscheinung in der ganzen Flut von Skirmishern werden. Denn ich glaube, die Zielgruppe wird eher klein sein. Aber einfach mal abwarten und Tee trinken...

6 Kommentare:

  1. Ich beschreibe so etwas am Spieltisch durchaus grafisch, aber nicht aus Begeisterung, sondern um den Spielern zu verdeutlichen, WAS ihr Charakter da gerade Unfeines tut.

    Das hier finde ich eher aus einem simplen Grund abstoßend: Die zerrissenen Frauenleiber überall und dass in jedem Fall ihre Titten noch intakt sind. Widerlich.

    Mara

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    1. Man muss bedenken es geht hier um FSK 18

      Um meinen Vorredner zu bekräftigen: Ich beschreibe ebenso den Spielern beim Rollenspiel, die ein oder andere relativ obskure oder fast schon "harte" Szene. Das kann sein wenn ein Spieler einen tollen Wurf leistet oder seine Talente/Fertigkeiten oder anderes einsetzt. Das hat bis jetzt, im meisten Fall mit Monstren zu tun gehabt. Untote, Bestien, oder sagenhafte Geschtalten. Wenn meine Spieler menschlichen Gegnern gegenüberstehen, appeliere ich oftmals auf ihre Moral oder etwas derartiges. Nicht, dass sie keine Menschen oder menschenähnliche Geschöpfe töten dürften, nur mache ich ihnen ab und zu bewusst, was dahintersteckt, wenn sie ein Leben auslöschen. Und das ist oftmals scheußlich. Ob oder ob sie es nicht machen (ich gebe die Option zum quasi K.O.-Schlag bei Humanoiden, der in manchen Fällen genommen, in anderen tatsächlich von der Gruppe diskutiert und in seltenen sogar wehement ignoriert wird) liegt bei ihnen.
      Das sind auch alles erwachsenene Menschen. Die sollten damit umgehen können.

      zu den aufgezeigten Minis sag ich jetzt mal:

      Die Erstere (Butcher of Bitches; echt furchtbarer Name für eine positive Vermarktung; der Mann mit dem Frauentorso im schlaopptau) finde ich relativ hart. Ich weiss nicht genau woran es liegt, aber naja. Vielleicht daran, dass sie im vergleich relativ klein wirkt und darum der Fokus mehr auf den "weiblichen Überresten" leigt.

      Bei der zweiten Mini muss ich sagen, dass ich bei ihr an sich weniger auszusetzten habe. Das mag sein weil sie größer ist und insgesamt mehr "Fläche" bietet und die Ansicht demnach eher weg von den "Frauenteilen" geht und eher auf den restlichen Teil. Aber im Großen und ganzen kann ich mir theoretisch mit Bausätzen von einem gewissen Tabletop Label ganz leicht sowas zimmern.

      Was natürlich viel intressanter wäre, wäre das Spielsystem, bzw. wie weit das von Bisherigen oder bisher bestehenden Systemen abweicht und damit A.) Innovation und B.) dennoch Vertrautheit und Interesse rüberbringt.

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    2. Ich stimme zu, dass die zweite mich weniger abstößt als die erste, eben weil der Fokus auch auf anderen Dingen liegt und hey, es ist eine riesige ekelhafte Mordechse mit einer doppelten Kreissäge. Der hat vielleicht einfach nur die unpraktischen Teile seiner Deko abgesägt... (dennoch bäh).

      Was ich einfach bedenklich finde ist die Fetischisierung und Sexualisierung der Leichenteile. Eine hässliche große Frau mit Kettensäge, die männliche Leichenteile mit ... hm... vermutlich wären erigierte Pimmel das beste Gegenstück. Also eine große hässliche Frau, die begeistert nur männliche Becken mit Ständern rumschleppt wäre genauso urks und verstörend.

      Und ich erkenne auch nicht mehr als eben dieses *woah sind wir cool, wir reduzieren Frauen im wahrsten Sinne des Wortes auf ihre Geschlechtsmerkmale* - keine Ironie, kein Aufzeigen der Sterblichkeit oder des Ekels des Lebens wie manche Deathmetalcover mit Leichenteilen und dergleichen vermitteln. Da ist abgesehen vom hohen handwerklichen Standard nichts 'künstlerisches' dran, sondern höchstens pubertäre Entgleisung.

      Da sind mir die Regeln ja herzlich egal, schließlich kann man für private Miniaturenmetzeleien verwenden, was man will. Aber allein die Vorstellung, mich mit der Lupe über den Butcher of Bitches zu setzen und die Nippel an dem Torso zu bemalen ist so unfreiwillig komisch... nä. Nur weil etwas FSK 18 ist macht es das nicht erwachsen.

      Mara

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  2. Das Hauptproblem einer solchen Ästhetik ist die Selbstreferenzialität von (reiner) Pornographie - ob Sexual- oder Gewaltpronographie ist dabei einerlei. Das Bild ist das Bild um seiner selbst Willen und in der dargestellten Aktion auf die reine Mechanik (der sexuellen/gewalttätigen Hanldung) beschränkt, was zweierlei zur Folge hat: Belanglosigkeit und Langeweile. Schlimmer wird's nur noch, wenn das Ganze pseudoaufklärerisch und 'ehrlich' daherkommen will, indem beispielsweise 'der Schrecken des Krieges/der Gewalt' bloßgestellt werden soll. Erschwerend kommt im Falle der Gewaltdarstellung noch hinzu, dass die oftmals geschmähte "Verharmlosung" einerseits eine jahrtausende alte Tradition hat, die zum Teil eines quasi universellen Kulturcodes wurde, und zum anderen auch durchaus Sinn hat, wenn man Gewalt als anthropologische Konstante ansieht, deren stets mitzudenkende Entgrenzung/Verrohung kompensiert werden muss. Ein abschließendes Urteil ist insofern überhaupt erst dann zu fällen, wenn mehr als die reine ästhetische Umsetzung zur Beurteilung zur Verfügung steht.

    Somit plädiere ich auch nicht für eine Rechtfertigung eines kollektiven Aufschreis des Entsetzens, sondern gebe lediglich zu bedenken, dass wenn etwas gegen Konventionen verstößt und überdies nur auf sich selbst verweist, man sich nicht wundern muss, wenn diese Grenzüberschreitung nicht mit offenen Armen empfangen wird.

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  3. die beiden figuren lassen mich jetzt ehrlich gesagt ziemlich kalt, titten monstren und gewalt waren ja schon immer ne mischung die sich gut vermarkten lässt. aber ich hasse geschönte, zensierte gewalt im rp oder in büchern. denn auf das ungeschönte kann ich reagieren bzw. meinen char reagieren lassen. mit ekel, mit selbstvorwürfen zu späterer zeit. mit den albträumen, die quälen und verstören.
    ich hasse es, wenn sich seitenweise durch bücher oder rollenspiele geschnetzelt wird und der protagonist nicht die geringste gefühlsregung zeigt -.-

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  4. Hey Leute!!!
    Ich bin schon sehr lange ein großer Fan von Sci-Fi und Fantasy; insbesondere von Warhammer! Aber regt Euch doch nicht gleich so auf über diese ja so schrecklichen und entsetzlichen Bilder, Figuren und Geschichten! Es geht hier lediglich um ein Tabletop-Game, dass sich mit dem Thema von teuflischen Dämonenwelten und unaussprechlichen Gewaltexzessen auseinandersetzt, in der eben Mord und Hass vorherrschen! Ja, sogar mehr als hier bei Uns auf der Erde!!! Ich weiß, dass der Macher und sein Design-Team "gute Menschen" sind und sehr gut zwischen Realität und übertriebenen Arenaschlachten mit Monstern unterscheiden können!
    Mit vernichtenden Grüßen
    KHAINE, GOD OF MURDER

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