Dienstag, 30. Oktober 2012

[Rollenspiel] MM&P: D&D Monster Manual 1st Ed.

-G- 

- Teil 2 - 

Gnoll


Gnoll, genauer gesagt: Yeenoghu, Dämonenprinz der Gnolle

Gnolle. Menschen mit Hyänenköpfen. Oder einfacher gesagt: Richtig fiese, eklige Furries oder einfach ein neuer Ork-Ersatzstoff. In entsprechenden Settings können sie diese Rolle sehr gut einnehmen. Ich denke dabei an exotische, afrikanisch-agyptisch angehauchte Settings. Und das ist auch irgendwie der Kasus Knacksus: Oft werden sie auch parallel zu Orks, Hobgoblins & Co. in abendländischen Settings eingesetzt, wo sie eigentlich nicht viel zu suchen haben. Einzelne Exemplare als Kopfgeldjäger, Schmuggler oder ähnliches, ja, gerne. Aber ganze afrikanische Rotten, die durch grimmsche Märchenwälder marodieren finde ich eher unpassend.
Gnoll unterliegen einem ähnlichen Konzept wie Orks oder Hobgoblins: Sie sind stellen die wilde, bestialische und grausame Seite dar. Oft einfach nur primitiv und brutal dargestellt. Grundlegend, in der schwarz-weißen Sichtweise von D&D, passt es ja auch. Mir sind nur zu dem Thema zwei Dinge eingefallen:
1. Und jetzt muss ich mit der Formulierung aufpassen - Gnolle wirken oft auf mich wie afrikanische Warlords. Einige mächtige Individuen rotten Schwächere um sich herum, um mit ihrer Hilfe ihr Umland zu schleifen, feindliche Klans auszulöschen und ihr Vormachtstellung in einem Land zu festigen. Auf dieses Bild kam ich, als ich folgendes Foto gesehen habe:

2. Gnolle - und überhaupt Tiermenschen - passen ja immer sehr gut in Mutant Future/Gamma World-Settings. So kann ich mir sie auch sehr gut als Mutanten vorstellen, die auf der Suche nach Aas, Sklaven und Ausrüstung in Rotten durch die Wastelands ziehen und eine Spur der Verwüstung hinter sich lassen.


Gaia: Auf Gaia gibt es keine Gnolle. Gab es nie und wird es auch nicht geben. Es gibt die Wulfen und ihre Ableger, die Shakar, welche menschliche und tierische, in dem Fall wölfische bzw. schakalartige Züge vereinen. Diese sind aber mehr verschmolzen; wirken mehr wie animalische Menschen und nicht wie Menschen mit einem Tierkopf. Dabei dachte ich eher vom Aussehen und Auftreten her an die Wandler von "Eberron". Die Rolle der Gnolle wird in dem Fall entweder von den Shakar oder menschlichen Stämmen übernommen.

Cimorra: Auf Cimorra ist es ähnlich wie auf Gaia, wobei ich mir hier schon Gnolle vorstellen könnte, doch müsste es nicht sein, da ich doch eher an ein humanzentriertes Setting denke und solche Tiermenschenrassen ohne ersichtlichen Grund nicht einsetzen würde.

The Black Galaxy: Hier denke ich, neben der "Everything is possible!"-Regel, besondersan die Mutationsidee, dass Gnolle als Mutanten auf vollkommen verstrahlten Welten oder mit "Space Hulk"-artigen Raumschiffen die Galaxis unsicher machen. Ja, um ehrlich zu sein, ich finde die Idee sogar sehr cool.


Gnome


Gnome sind seltsame Wesen. Sie scheinen eine Art Nischenrollen zwischen Elfen, Zwerge und Halblinge einzunehmen. Für alle, denen Halblinge zu langweilig, Zwerge zu unmagisch und Elfen zu groß sind, scheinen die Gnome der Lückenfüller zu sein. Zwergenhafte Universaltalente, die irgendwie alle etwas können.

Was ich immer cool fand, war das Konzept der Tinkergnomes, also jener Gnome, die sich mit Technologie beschäftigen und nützliche bis hin zu tödlich-wahnwitzige Erfindungen bauen und somit den Steam- bzw. Gearpunk in D&D einfließen liesen.


Als ich mir dann die Gnome Gaias anschaute, die sehr in das Schema des Bastlergnomes vielen, stellte ich mir eine Frage: "Warum können das denn auch nicht die Zwerge?" Und das ist eben der Punkt: Dadurch, dass Gnome Lückenfüller sind, kann man sie auch durch einfaches Anpassen einer anderen Rasse sofort ersetzen. Daher machen Gnome für mich nur wenig Sinn.

Gaia: Wie gerade eben schon gesagt, gab es mal Gnome auf Gaia, doch wurden sie durch ein Aufbrechen der zwergischen Klischees überflüssig und somit wegrationalisiert. Wenn man nun einen Gnom auf Gaia spielen möchte, so spielt mein einfach einen Zwerg, der ein entsprechendes Aussehen, Laufbahnen und Fähigkeiten besitzt.

Cimorra: Gnome sind wohl das, was so überhaupt nicht nach Cimorra passt. Selbst Zwerge gibt es hier nur in der Form von Pygmäen, degenerierten Menschen und Zwergkannibalen oder fremdartigen Rassen von jenseits der Sterne. Gnome passen da gar nicht in das Schema hinein.


Goblin

Immer oder meistens in Begleitung von Orks oder Trollen sind die Goblins die kleinen EP-Lieferanten für Anfänger - oder der Fluch für mächtigere Helden, wenn sie zu Tausenden über die Gruppe herfallen (siehe Herr der Ringe: Die Gefährten - Moria). Goblins werden oft als Fussabstreifer oder Prügelknaben von Ork oder Hobgoblins angesehen und stellen meistens wertloses Kanonenfutter dar.
Dies ist schon irgendwie eine tragische Rolle für die kleinen Kerlchen. Ein Schicksal, welches sie unter anderem auch mit den Kobolden, welche bei D&D als die Winzversion der Echsenmenschen ist, teilen.
Dabei können Goblins durchaus interessant gestaltet sein. Wo wir schon beim Thema "Herr der Ringe" waren, sind zum Beispiel die Moria-Goblins zu erwähnen, die in ihrem Auftreten und ihrer Bewegungsart eher an Spinnen erinnern und auf Grund ihres Hordenverhaltens fast einer Ameisenkollonie ähneln.


Sie wirken recht selbstständig und führen größere Monster wie Trolle eher als Verstärkung mit sich als dass sie selbst Diener dieser Kreaturen sind. Von übernatürlichen, dämonischen Wesenheiten wie dem Balrog mal abgesehen.

Bei Warhammer Fantasy hingegen gibt es zwei große Goblinparteien innerhalb der Ork & Goblin-Gesellschaft, die es aber auch geschafft haben, selbstständig agieren zu können: Die Wald- und die Nachtgoblins. Während die einen die Rolle von spinnenreitenden Pygmäen einnehmen, stellen die anderen einen Parallele zu den Moria-Goblins auf, welche auch mit den Zwergen im Dauerkrieg stehen, aber dabei ein weitaus höheres Level an Kultur - wenn man es so nennen will - besitzen. Sie nutzen selbst Magie und verwenden Kampfdrogen, welche sie aus Pilzen hergestellt haben.

In anderen Settings haben Goblins auch die Rolle von "Anti-Gnomen" eingenommen und stehe dabei mit dem Gremlin aus den amerikanischen Urban Legends auf einem Level. Sie sind bösartige Magieandwender und machen Experimente mit Maschinen und Chemikalien, um immer fiesere und boshaftere Killermaschinen und Waffen zu erschaffen. In den Iron Kingdoms haben sie z.B. diese Rolle sogar soweit inne, dass sie den Platz der Gnome komplett einnehmen und dabei jeden Aspekt von technischer Handwerkskunst, im guten oder schlechten Sinn, inne haben.

Gaia: Auf Gaia gab es mal Goblin in zig verschiedenen Varianten. Mir fallen da spontan die Feuer-, Blitz- und auch Tüftlergoblin eins, die eine Art verdrehte Gnome waren und mit ihnen immer im Wettstreit standen. Sie wurden aber, wie auch die Gnome, komplett wegrationalisiert. Dies lag aber nicht unbedingt an ihrem Lückenfüllerstatus, sondern einfach daran, dass ich mich komplett von dem starren Gut-Böse-Schema gelöst habe und somit keine bösen Gegenstücke zu den Gnomen mehr nötig waren.

Cimorra: Wie bei den Gnomen machen die Goblins auf Cimorra keinen größeren Sinn. Waldgoblins werden zum Beispiel auf Cimorra durch Pygmäen ersetzt, während so etwas wie Moria- oder Nachtgoblins eher durch etwas wie die Tcho-Tcho vertreten sein würden.


Golem


Wer mich kennt weiß, dass ich auf diese Konstrukte in den unterschiedlichsten Formen und Erscheinungsbilder stehe. Rückblickend gibt es vier Quellen meiner Golemvorliebe:

Filme aus 1.001 Nacht: Bei den klassischen Sindbad-Filmen wie "Sindbads gefährliche Reisen, "Das Auge des Tigers" oder "Der Dieb von Bagdad" kommen immer wieder belebte oder kontruierte Golems vor, welche den Helden das Leben schwer machen oder sogar als Assassinen auftreten. Hier seinen der Minoton (aus "Das Auge des Tigers"), die Galeonsfigur und die Shiva (aus "Sindbads gefährliche Reisen") und die Tänzerin (aus "Der Dieb von Bagdad").   

Anime/Mangas: Gut, dies ist ein extrem weiter Wurf, aber Cyborgs und Mechs sind auch effektiv nichts anderes als Golems, nämlich künstliche Wesen mit einer gewissen Intelligenz. Diesen Aspekt in Fantasy-Settings einzupflegen kann, teilweise schaurige Früchte tragen, wenn die Golems besonders menschlich wirken.

China Miévilles "Der Eiserne Rat": Ein ganz weiter Sprung wieder in die andere Richtung. In diesem Buch gibt es einen Golemancer, einen Magier, der aus toter Materie Golems erschaffen kann. Dabei reicht sein Repertoire von einfachen Schlammgolems über Schienengolems bis hin zu Zeitgolems. Sprich: Man kann als aus jedem Element, jeder Materie und jedem Faktor einen Golem erschaffen. 

Battle Chasers: Last but not least, der "Ursprung allen Übels". Die Comicbuchreihe, die mich zum Weltenbasteln im großen Stil getrieben hat und bei der einer der Hauptcharaktere ein Golem ist:

Calibretto
Dieser ist ein ganz eigenständiger Charakter und erinnerte mich fast etwas an "Nummer 5" oder "Mr. Data" gemischt mit der Zerstörungskraft eines Cybots von Warhammer 40k.

All diese Elemente sorgten bei mir eine große Vorliebe für künstliche Wesen. Bei D&D stößt man dabei auf eine Unmenge von Golems, welche teilweise großartig, teilweise auch etwas lächerlich ist:

Fleischgolem, Eisengolem, Lehmgolem, Steingolem, Bernsteingolem, Knochengolem, Bronzegolem, Holzgolem, Schlammgolem, Obsidiangolem, Felsgolem, Silbergolem, Niedere und Höhere Golems, Gehirngolem, Hammergolem, Spinnensteingolem, Ofengolem, Strahlungsgolem, Blitzgolem, Puppengolem, Gargoylegolem, Glasgolem, Aschegolem, Chitingolem, Sandgolem, Diamantgolem, Smaragdgolem, Rubingolem, usw.

Diese Liste ist noch länger, aber ich breche jetzt mal ab. Auf der einen Seite präsentiert D&D wieder einige Lückenfüller, die nur wieder die Seitenzahlen aufblasen und wahrscheinlich nie einen richtigen Einsatz bekommen würden. Gerade bei unterschiedlichen Materialien könnte man alles auf einen Golemtyp herunterbrechen und einfach eine Tabelle mit den Sonderregeln für die einzelnen Rohstoffe schreiben.
Auf der anderen Seite liefern diese Listen unwahrscheinlich viele Ideen, wie man einen Golem einsetzen kann oder aus was man ihn erschaffen kann.

Gaia: Gaia ist randvoll mit Golems in den unterschiedlichsten Formen und Modellen. Die meisten werden industriell für unterschiedliche Zwecke, sowohl militärische als auch zivile, gefertigt. Es gibt aber auch die Möglichkeit, ein Objekt mit einem schwachen Geist zu beleben und somit einen Golem zu erschaffen.

Cimorra: Auch auf Cimorra gibt es Golems. Hier werden aber ganz standardgemäß die D&D-Golems - wenn auch gewiss nicht alle - Verwendung finden.


Gorgon


Wo D&D sonst immer sich freitzügig an der bekannten Mythologie bedient, fällt der Gorgon dabei aus dem Rahmen. Ein gepanzerter Stier, dessen Atem seine Opfer versteinert, statt einer Frau mit Schlangen im Haar, deren Blick ihre Opfer versteinert. Aber warum?
Die Schlangenhaarfrau gibt es ja in den Kompendien als Medusa, die aber eigentlich nur eine der Gorgonen war. Stattdessen wurden hier einfach alle klassischen Gorgonen zu Medusen und man führte an die freigewordene Stelle ein neue Monstrum ein.
Stattdessen hätte man auch einfach die Gorgonen ganz klassisch behalten können und das Stierwesen vielleicht als Moloch, einem feuerspeienden Stierwesen, bezeichnen können.

Gaia: Nö. Gibt es hier nicht.

Cimorra: Vielleicht in einer abgewandelten Variante als einzigartiges Monster. Aber ansonsten wohl eher nicht. Allerdings wird es schon eher die klassischen Gorgonen geben.


Gray Ooze & Green Slime

Grauer Schleim ist - rein regeltechnisch gesehen - nicht anderes als ein Rostmonster in Schleimform. Er durchdringt alles außer Holz und Stein und löst es langsam auf. Grüner Schleim hingegen ist eine eher tropfende Abart des grauen Schleims mit anderen Eigenschaften.
Eigentlich nichts besonderes, aber Schleime sind immer was schönes, wenn man eher auf Weird-Settings steht. Da passen diese Schleimbeutel - Welch Wortwitz! - immer wunderbar in das Setting, genauso wie Schwarzpuddings, Shogotten, Gallertwürfel oder Gezüchte von Tsathoggua. Und man kann sie sehr leicht modden, wenn man einfach ihre Regeln etwas überarbeitet. Schleime, die besonders dünne, ätzende Fäden ausbilden, können eine ähnlich tödliche Wirkung wie Monofilamentdraht haben, oder sie können einfach auch nur den Boden so rutschig oder klebrig machen, dass die Fortbewegung ungemein erschwert wird.

Gaia: In den unterirdischen Regionen Gaia könnte ich mir Schleime und Schlicke sehr gut vorstellen. Auch in einer Rolle als Kirathu (Dämon) passen Schleime auch gut in dieses Setting.

Cimorra: Yes, we have! Auf Cimorra gibt es Unmengen Schleime und Schlicke in den unterirdischen Reichen, in Grüften und Friedhöfen und vergessenen Ruinen. Oft nur tierartig oder doch erfüllt von boshafter Intelligenz, in allen Formen und Farben.


Griffon


Ich fasse mich mal kurz: Boring!
Ja, ich finde Greifen langweilig. Sie sind nur eine Chimärenart und nicht besonderes. Vielleicht geben sie gute Statuen ab und ab und zu kann man sie vielleicht mal auftauchen lassen, aber ich es gibt da echt besseren Ersatz für sie. Byakhees z.B.


Sehen cooler aus, besitzen aber die gleichen Eigenschaften wie ein Greif. Beziehungsweise: Kann ein Greif durch den Weltraum fliegen? Hmm...

Gaia: Nein. Vielleicht als Golem oder als dekorative Statue, aber sonst nicht.

Cimorra: Auch hier gibt es keine Greife. Stattdessen kann ein Magier einen Byakhee beschwören, um auf ihm reiten zu können.


Groaning Spirit (Banshee)


Die Geschichte von der Todesfee, die in Mooren haust und deren Schrei tödlich ist, ist altbekannt und ohne große Umschweife halte ich einfach mal fest: Ja, Banshees wissen durchaus zu gefallen, doch könnten sie auch mit einer Art Geisterbaukasten ohne Probleme selbst zusammengesetzt werden. Geisterwerte + tödliche Heulen = Banshee. Ganz einfache Formel.

Was mich an der 1st Edition Banshee aber fasziniert, ist das Bild, welches immer nach einem Flackern und Rauschen eines Fernseher aussieht. Mein erster Gedanke war dabei immer nur "Sadako/Samara":



Und da fällt mir wiederum ein netter Beitrag (The Drownd Sorceress) aus dem Tales of the Grotesque and Dungeonesque-Blog ein.

Gaia: Banshees sind ja Geister und Geister sind auf Gaia Dämonen und somit könnten die Banshees auch auf Gaia zu finden sein.

Cimorra: Auch hier könnten Banshees ohne Probleme auftauchen.

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