Donnerstag, 20. September 2012

[Gaia] Kinara

Unglaublich, aber wahr: Ich hab mal wieder was für Gaia geschrieben! Und zwar eine grobe Umschreibung des Landes Kinara.

Kinara

Am nördlichen Ende der Droorne-Straße, welche den Übergang zwischen Kern- und Sternenmeer darstellt. Befindet sich das Reich Kinara. Durch die schroffe Kette des Jaemea-Gebirges von Arcron abgetrennt, wird das Land von weiten Waldgebieten dominiert, zwischen denen die neun großen Städte des Landes wie glitzernde Juwelen hervorstechen. Dünne Flüsse durchziehen das tropische Gelände, vorbei an kleinen Dörfern, Wiesen und Feldern und den Straßen, welche die Städte miteinander verbinden. Die Luft hier ist stets warm und dampfig-feucht, fast so, als ob man sie trinken könnte. Aber die Kinari, wie die Bewohner des Landes genannt werden, sind es nicht anders gewöhnt. Von zwei Meeren eingekeilt spüren sie nur zu oft das feuchttropische Wetter, welches sich zur Regenzeit immer ins Landesinnere bewegt und sich oft in unwetterartigen Regenfällen ausregnet. Diese bleiben dann zumeist am Jaemea-Gebirge hängen, so das kaum feuchte Luft bis nach Arcron kommt.

Die Kinari waren schon immer eine Händlernation. Ihr Reichtum gründet auf zwei Fundamenten: Dem Boden, der mit Rohstoffen fast übersättigt ist und den Zöllen, welche sie für die Benutzung der Straße von Droorne verlangen. Gerade der letzte Punkt hat ihnen in der Vergangenheit, als die Kinari eher noch Piraten als Händler und Geschäftsleute waren, ihren Wohlstand und Einfluss gesichert. Daraus und mit dem Abbau von Bodenschätzen wie Gold, Kupfer, Saphiren, Kohle und Marmor, hat sich eine reiche Gesellschaft von Händler entwickelt, die heute von den acht einflussreichsten Häusern regiert wird. Diese sind das Haus Thurani, welches zur Zeit den Herrscherthron von Kinara inne hat, die Cyriag-Dynastie, Haus Barinor, Haus Dol Korra, die Kanneith-Familie, das Lyrdani-Konsortium, Haus Vadarak und die Ghalladar-Dynastie. Jedes dieser Häuser herrscht über ein Achtel von Kinara und ihre Heimstätte tragen ihren Namen.
Zwölfmal im Jahr treffen sich die Ältesten der Häuser in der Stadt Valandar, die auf neutralem Territorium steht und als die nominelle Hauptstadt gehandelt wird. Hier, in der großen Ratshalle, treffen sich die Häuser und beratschlagen über das Schicksal von Kinara und seiner Bürger. Einer der Ältesten wird zudem als Ratsherr und somit zum Herrscher gewählt. Er bleibt bis zu seinem Tode an der Macht. Danach wird ein neuer Herrscher gewählt.
Kommt es bei einer Ratssitzung zu einer Abstimmung, so wenden sich einfach die Mitglieder, die gegen den vorgebrachten Vorschlag sind, vom Redner ab. Hat sich die Mehrheit von dem Redner abgewandt, so ist dieser Vorschlag als nichtig erklärt worden. Bei Streitfragen oder Stimmengleichheit entscheidet der Ratsherr über das Ergebnis. Für eine Abstimmung müssen mindestens fünf Mitglieder anwesend sein oder entsprechende Vertreter gestellt werden, die im Namen des Hauses abstimmen. Werden die Voraussetzungen nicht erfüllt, so wird die Sitzung auf den nächsten Monat verschoben.
Erlassene Gesetze werden dann an den Obersten Richter übergeben. Diese neutrale Institution verwaltet die Gesetze und setzt sie auch entsprechend durch. Vor dem Obersten Richter ist jeder Bürger gleich. Ob nun Hausältester oder Bauer, jeder kann bei einem nachgewiesenen Verbrechen von ihm bestraft werden. Der Stand des Obersten Richters wird durch Wahlen innerhalb der Richtergesellschaft bestimmt. Aktuell ist Rego Olides, gebürtig aus der Ghalladar-Dynastie, der Oberste Richter von Kinara.

Zur Zeit herrscht das Haus Thurani, geführt von Lord Gartannor Thurani, über Kinara. Im Falle seines Ablebens wird sein Sohn Valerion in die Führung des Hauses übernehmen. Wie jedes andere Haus von Kinara besitzt auch Thurani dutzende Unterhäuser, welche klar hierarchisch unter dem Haupthaus angesiedelt sind. Zudem besitzt jedes Haus seine eigene Leibgarde, welche neben der normalen Armee zum Schutz von Haus, Herrscher und Vaterland zuständig ist. Diese Gardisten, meistens hochrangige Soldaten der Regulären, sind Spezialisten auf ihren Gebieten und können für Schutz- und Kampfeinsätze genauso eingesetzt werden, wie für Spionage- oder Attentateinsätze. Haus Thuranis Leibgarde, die Schwarzen Tiger, zum Beispiel, die von Lord Shunaki angeführt werden, zeichnen sich durch eine hohe, fast schon fanatische Loyalität gegenüber ihrem Haus aus. Lord Shunaki hingegen ist der Herr des Hauses Shunaki, welches eines der Unterhäuser von Thurani ist und schon seit vielen Jahrzehnten die Führung der Schwarzen Tiger inne hat.

Der durchschnittliche Kinari an sich zeichnet sich durch einen mittelgroßen Wuchs, einen sonnengebräunter Haut und dunklen bis hin zu schwarzen Haaren aus. Ihre Augenfarbe ist auch meistens dunkel. Es heißt, dass eines der Schönheitsideale der Kinarifrauen die großen, dunklen Rehaugen sind. Kinder mit hellen Augen oder sogar blonden Haaren werden als „Die von den Göttern gezeichneten“ oder auch „Hexenkinder“ bezeichnet. Früher hat man diese Kinder sofort getötet, doch im Laufe der Jahre ist diese Unsitte durch die Öffnung der restlichen Welt gegenüber zum Glück verboten worden. Trotzdem werden diese Menschen noch immer mit einer gewissen Vorsicht oder Abneigung behandelt.

Eine weitere Besonderheit der Kinari sind die Male. Jeder Kinari erhält am Tag seiner Geburt eine Art Tätowierung. Dabei wird lediglich eine bläuliche Substanz unter die Haut des Kindes gespritzt, die kurz darauf eine spezifische Form annimmt. Dieses Zeichen wird dem Schutzgeist des Kindes zugerechnet. Dieses Symbol verfärbt sich, je nach Hautfarbe, weißlich bei dunkler oder bläulich bei heller Haut. Um was es ich bei der Substanz handelt, weiß niemand außer der bei der Geburt anwesenden Priesterin, die dem Kind die Injektion gibt. Interessant ist, dass es in den nächsten Jahren das Mal genauso wie das Kind wächst, bis es eine feste Form angenommen hat. Diese Form, so heißt es, spiegelt einen Aspekt des Schutzgeistes wieder. Mit etwas 10 Jahren ist das Mal ausgewachsen und das Kind erhält die Kraft des Geistes. Es handelt sich dabei um eine einfache, aber effektive Form von Magie, mit der das Kind in der Lage ist zum Beispiel die Luft zu bewegen, Feuer und Wasser zu kontrollieren, sich schneller zu bewegen oder auch telepathisch zu kommunizieren. Insgesamt gibt es acht Schutzgeister, deren Aspekte sich mit den großen Häusern Kinaras weitgehend decken. Daher werden diese Male auch „Häusermal“ genannt. Die Male haben nicht nur unterschiedliche Formen, sondern auch unterschiedliche Größen. Je größer das Mal, desto mächtiger die Kraft und desto größer der Einfluss des Kinari. Die Male der acht Häuser decken daher oft große Flächen auf dem Körper des Trägers ab.
Es gibt in der Geschichte Kinaras auch eine Erwähnung über die Mallosen. Diesen Menschen wurde zwar das Mal gegeben, doch es hat sich nie ausgebildet. Diese sind in den Augen der richtigen Kinari wertlose Kreaturen, die nicht das Anrecht haben, als Kinari oder sogar als Menschen bezeichnet zu werden. Wie auch bei den Hexenkinder war die Behandlung der Mallosen alles andere als menschenwürdig, denn sie wurden, wenn sich im Alter von 10 Jahren das Mal nicht zeigte, entweder verbannt, als Sklaven verkauft oder von den Eltern erschlagen. Aber dies wurde auch gesetzlich verboten und so leben auch heute Mallose in der kinarischen Gesellschaft. Dass man sie aber meistens herablassend behandelt und sie oft nur niedere Arbeiten verrichten dürfen, hat sich in all den Jahren nicht geändert.

Kinara hat sich in den letzten Dekaden zu einer kleinen, aber einflussreichen Handelsnation entwickelt. Das kleine, rohstoffreiche Land exportiert in großen Mengen Edelsteine und –metalle, exotische Pflanzen, Hölzer und Nahrungsmittel sowie Getreide, Medizin und auch seltene Chemikalien und Drogen. Im Gegenzug importiert Kinara fertige Produkte von ihren Nachbarn aus Arcron. Darunter hauptsächlich Maschinen, Waffen und Fahrzeuge aller Art. Desweiteren importieren sie aus Galhadan Golems und Manatech. Dank ihres Reichtums können sich die Kinari diesbezüglich aus seltene, arincandrische Gerätschaften leisten.

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