Donnerstag, 13. September 2012

[StarBlazers] Neue Einleitung und Eckpunkte

Ich hab die Einleitung von StarBlazers noch mal überarbeitet und mit ein paar Elementen, wie ich sie einst für das Cimorra-Spin-Off "The Black Galaxy" kombiniert. Hier ist da Ergebnis:

In einer weit entfernen Zukunft…

Das Jahr 121.946 nach der alten Zeitrechnung…

Die Menschheit hat die Herausforderung der Raumfahrt gemeistert und hat sich fast über die gesamte Galaxis verstreut. Sie hat Planeten erobert und bewohnbar gemacht, hat Sternenreiche und Imperien gegründet. Sie hat Kontakte zu anderen Intelligenzen und fremdartigen Lebensformen, führe Handelsverträge und Kriege.

Doch die Menschheit aber als Einheit existiert nun seit langem nicht mehr. Wie einst auf ihrer Mutter Erde haben sie sich zerstritten und gespalten. Neue Reiche wurden geformt durch Blut und Eisen, neue Allianzen mit Aliens geschmiedet und alte Rivalitäten neu entfacht. So entstanden im Laufe der Jahrtausende neue Imperien, Allianzen und Föderationen.

Durch den Kontakt mit Aliens, der Erforschung des Kosmos und jener Orte, die nur mit uralten, fast vergessenen Wissen entdeckt werden können sowie dem Wandel der Zeit in den letzten Jahrtausenden hat sich das Antlitz der Menschheit, ihrer Technologie und ihrer Philosophie stark verändert. Technologie ist gemeinsam mit dem Menschen zu einer Einheit verschmolzen und würde einem Menschen von heute als wahre Magie vorkommen. Geistige und körperliche Verbesserungen durch gezielte genetische Zucht, durch Klonen und Kombination mit Aliengenen sowie der natürlichen Anpassung an fremdartige Welten haben neue Rassen von Menschen geschaffen. Ihre Ansicht über die Kräfte, welche das Universum zusammenhalten, hat sich durch den verstärkten Einsatz von Alienarchäologie stark verändert. Man weiß, von Räumen jenseits der normalen Vorstellungskraft und von Wesenheiten, die älter sind, als die Galaxie an sich und die mit dem Urknall geboren wurden.

Auf Grund der Größe der Galaxis, der Vielzahl an Menschen und dem Wohlstand, den manche Schichten durch die Eroberung des Weltalls genießen durften, begann eine antike Dekadenz wieder die Oberhand über die Ästhetik und den Geist zu erlangen. So sind Gladiatorenkämpfe, der Konsum fremdartiger und visionären Substanzen und Drogen aus weitentfernten Reichen, Sklaverei in allen nur erdenklichen Formen, ein übertriebener Körperkult sowie Verschwendungs- und Genusssucht ein Anblick, der in jener weit entfernten Zeit zum Alltag geworden ist.

Diese Sucht und diese Gier nach neuen Erfahrungen und die daraus resultierende Notwendigkeit, neue Ressourcen zu finden und neue Gebiete zu erobern, sorgte dafür, dass die Galaxis an vielen Stellen in Flammen steht und die gnadenlose Bestie des Krieges über jene Welten fegt.


Ka-kur-ra, I summon thee,
Zul'tekh Azor Vol-thoth.
Mighty Xuk'ul arise,
Kur'oc Gul-Kor, come forth.

The Astral Gate is open...
The Guardians have awakened...

(Bal-Sagoth - Summoning the Guardians of the Astral Gate)


Aus den Aufzeichnungen von Zhel Damarr, Primärer Lektor von Lord Preloc Dejar von Procyon V
121M946/37/II – Im Namen meines ehrwürdigen Herren Lord Preloc Dejar, Baron des Hauses Dejar und Herr über Procyon V verfasse ich hier zu seinen Ehren und zur Ehre des Hauses Dejar den Bericht über die Eroberung des Planeten Sadr III.

Nach dem Ring-Sprung erschienen die fünf Schlachtschiffe der Jarna-Klasse sowie der Usupr-Eroberungstransporter über dem Planeten Sadr III. Die umfangreichen sowie auch psionischen Scans des Esper gaben an, dass es sich um eine bewohnte, aber sehr primitive Welt handelte. Dies bestätigte die Angaben der Spähereinheiten, welche schon vor einigen Wochen auf Sadr III gelandet sind, um die Ureinwohner auszuspionieren und unsere Invasion vorzubereiten.
Nach der Bestätigung durch den Esper erteilte hochwürdige Lord Dejar den Befehl zur Invasion, worauf die Jarna-Schlachtschiffe eine gezielte Salve von Nanomit-Torpedos in die Ballungszentren des Planeten abfeuerten. Knapp über der Planetenoberfläche explodierten die Raketen und gaben die Nanomiten frei, welche sofort damit begannen, die Bevölkerung zu infiltrieren und jede Form von Widerstand sofort niederstreckten. Das Versklavungsprotokoll übernahm innerhalb weniger Stunden die Städte, wodurch nur noch geringe Zahlen an freien Ureinwohner vorhanden waren.
Nach der Übernahme der Stadtbevölkerung durch die Nanomiten befahl Lord Dejar die Endladung der Landeschiffe aus dem Eroberungstransporter. Lord Dejar und sein gesamter Hofstaat aus Dienern, Sklavinnen, Leibgardisten und meiner Wenigkeit bestiegen daraufhin seinen privates Landungsschiff und warteten auf die Startfreigabe durch die Eroberungstruppen. Da die Nanomiten ganze Arbeit mit dem Versklavungsprotokoll geleistet haben, gab es nur sehr wenig Arbeit für unsere Sturmtruppen und so konnten auch wir nun auf Sadr III landen.

Unweit der größten Ansiedlung des Planeten landeten wir auf einer Anhöhe und zogen mit vier Kontingenten der Armee sowie Lord Dejar und seinem Hofstaat in die Stadt. Die menschlichen Bewohner, deren Willen durch die Nanomiten gebrochen war, gingen vor dem ehrwürdigen Lord auf die Knie, während seine Antigravbarke die staubige Hauptstraße entlang schwebte in Richtung Regierungspalast. Dieser war von einer primitiven, aber dennoch beeindruckenden Bauweise und zeugt von einer hohen, künstlerischen Schaffenskraft der Sadri. Am Palast angekommen, stieg Lord Dejar ab und lies den Herrscher dieser Stadt samt seiner Familie vorführen. Es folgte nun die Enthauptung aller männlichen und schwangeren, weiblichen Familienmitglieder, was ein Zeichen des Hauses Dejar war, dass sie wieder eine Welt eingenommen und deren Herrscher vernichtet haben. Die restlichen Frauen wurden in den Harem des Lords eingegliedert, damit er mit ihnen Söhne und Töchter zeugen kann, welche seine Herrschaft auf Sadr III manifestieren.

Nach diesem blutigen Ritual und der Zurschaustellung der Häupter auf langen Stangen, kamen die Berichte der restlichen Armee herein, dass die letzten, möglichen Widerstandsnester vernichtet worden seien. So wurde Sadr III durch den ehrwürdigen Lord Dejar in nur wenigen Standardstunden erobert. Wieder wurde das mächtige Reich des Hauses Dejar um eine weitere Welt vergrößert und neue Rohstoffe und Sklaven für die Märkte der Galaxis erschlossen.

Heil, Lord Dejar!

Gezeichnet
Zhel Damarr
Primärer Lektor von Lord Preloc Dejar von Procyon V

So cold, at the heart of a frozen star...
Stay thy hand and thy tongue, slave of the Outer Darkness.... Surely you are not foolhardy enough to dare unshackle the dire titans of Z’xulth!

Bal-Sagoth - The Empyreal Lexicon


Über das Setting und einige Eckpunkte

„StarBlazers: Beyond the Last Frontier“ ist ein Far-SF-Setting mit Sword & Planet- und Weird Fiction-Einflüssen. Ich ziele dabei optisch auf „Dune“ und „StarWars“ (besonders die neue Trilogie). Hinzu kommen noch Elemente von „John Carter“ und andere S&P-Settings sowie Sword & Sorcery-Elemente, Einflüsse von Jack Vance, H.P.Lovecraft und C.A.Smith, dem arabischen Kulturraum und der römischen Antike. Dies sind aber nur die Schwerpunkte des Settings, denn die Galaxie ist gewaltig und kaum vorstellbar in ihrer Größe und Vielfalt. Daher können so viele Elemente wie man sich nur vorstellen kann in das Setting eingefügt oder entfernt werden. Hinzu kommt noch die Spannbreite, wie man das Setting für sich selber auslegen möchte. Legt man mehr Wert auf den SF-Part, so bekommt es sofort ein anderes Gefühl als wenn man mehr Wert auf den Fantasy-Part legt.
Im Folgenden möchte ich noch ein paar Eckpunkte des Settings verweisen, die ich für sehr wichtig halte:

Extreme Gegensätze: Die Gegensätze sind im SB:BTLF-Universum extrem. Besonders zwischen jenen, die extremen Reichtum und Macht besitzen und jenen, die in bitterer Armut leben und von der Gnade ihrer Herren abhängig sind. Diese Gegensätze spiegeln sich auch in der Ausstattung und Gestaltung wieder. Die Paläste der Reiche gleichen orientalischen Traumphantasien von beeindruckender Schönheit und Pracht. Im Gegensatz dazu stehen die dreckigen und heruntergekommenen Slums von ausgebeuteten Welten, Minenplaneten oder in den Tiefen der Makropolen. Im Gegensatz zu anderen Settings wird es bei SB:BTLF noch deutlicher, da die Dekadenz unter den Reichen zwar offensichtlich, aber nicht übermächtig ist. Sprich: Bei den Reichen ist alles gepflegt und sauber. Maschinen werden gewartet oder durch Neue ersetzt. Es gibt kein Vergessen des technischen Wissens oder ähnliches, sondern es wird gepflegt und man versucht es immer weiter zu verbessern.
Im Gegenzug gibt es Welten, auf denen Patronen die Währung darstellen und man sich wegen einer Flasche Wasser gegenseitig tötet. Die Schere der Gesellschaft klafft hier sehr weit auseinander. SB:BTLF ist keine Utopie, sondern ein Setting voller unmenschlicher Grausamkeiten, Dominanz und Gier. 
 
Feudales System: Es herrscht bei SB:BTLF ein feudales System vor. Die Verwalter der Planeten schulden ihre Herren stets einen Zehnt an den Waren, die von der Bevölkerung produziert wurden. Sei dies nun Nahrung, exotische Güter, Rohstoffe, Drogen, Sklaven oder Rekruten für die Armeen. Zudem können sie zu jeder Zeit zum Frondienst bei größeren Projekten des Herren rekrutiert werden. Auch ist das Reisen zwischen den Planeten nur jenen gestattet, die das Recht dazu haben. Bauern, Sklaven, einfache Handwerker, Maschinenarbeiter oder sonstige Lohnsklaven ist es verboten, ihre Welt zu verlassen – es sei denn natürlich, die Arbeit auf einem Raumschiff gehört zu ihren Aufgaben.

Technologie und Techlevel: Die Technologie ist extrem weit voran geschritten und besitzt fast schon eine magischen Charakter. Trotzdem reicht der Techlevel von dieser exotischen Übertechnologie bis hin zur einfachsten Steinzeit. Während die Planeten der Imperien, welche die Heimatsitze einzelner Dynastien und Häuser darstellen über einen durchschnittlich extrem hohen Techlevel verfügen, gibt es im Gegenzug auch einfache und primitive Welten, welche eben noch auf Steinzeitniveau liegen. Diese weite Fächerung der Techlevel erlaubt einen umfangreichen Einsatz von Quellenmaterial. Von normalen D20 Ausrüstungslisten über D20 Modern bis hin zu D20 Star Wars.
Dank der extremen Technologie sind phantastische Elemente wie Klonen, das Ende von Krankheiten und des natürlichen Todes und der perfekte Übergang von Technologie und Biologie. Dies gilt natürlich nur für jene, die sich diese Technologie auch leisten können.
Die Hochtechnologie hat einen vollkommen anderen Einfluss und ein ganz anderes Handling als in unserer Zeit. So benötigt man zum Beispiel zur Bedienung eines Computers keine Tastatur mehr, sondern nur noch den Zugriff auf das entsprechende Hologrammterminal.

Design: Die extreme Technologie führt auch zu einer anderen Art von Design. Da man extreme Technik nun ohne großartige Terminals verwenden kann, konnte man sich mehr auf das Design konzentrieren. So erscheinen die Paläste und Raumschiffe der Imperatoren der Reiche eher wie orientalische Prunkbauten wie aus Tausend und einer Nacht und sind trotzdem vollkommen mit Technologie ausgestattet.
Je primitiver eine Zivilisation ist oder je niedriger der Stand ist, desto offensichtlicher wird die Technik und desto maschineller und industrieller wirken die Gebäude und Raumschiffe. Als Vergleich könnte man sich hier das Raumschiffdesign von Star Wars und Star Trek betrachten und die damit verbundenen Unterschiede genauer beleuchten.
 
Dekadenz: Im Universum von SB:BTLF herrscht eine römische Dekadenz unter den Reichen und Mächtigen vor. Diese Elemente spiegeln sich in umfangreichen Drogenkonsumen, Orgien, Gelagen und Gladiatorenkämpfen. Sie interessieren sich kaum für die Belange der Bürger, sondern nur daran, ihr eigenes Leben so angenehm wie möglich zu machen. Sie leben in purem Luxus, während die restliche Bevölkerung ihres Reiches in bitterer Armut existieren.
 
Aliens und Fremdartige Wesen: Dieser Punkt ist bei SB:BTLF sehr offen gestaltet, um dem Spielleiter die volle Möglichkeit an Optionen zu bieten. Die Galaxis ist, wie schon gesagt, ein gewaltiger Raum voller Welten, die potentielles Leben bieten können. Somit kann auf jeder dieser bewohnten Welten fremdartiges und bizarres Leben existieren bzw. intelligente Aliens ihre Zivilisationen besitzen. Zudem ist der Einfluss von Aliens, die von jenseits des galaktischen Randes in die Galaxis eindringen auch sehr groß.
Besonders sollte man noch mal kurz erwähnen, dass bewohnbare Welt nicht gleich zu setzen ist mit Welt, auf der Menschen leben können. Somit könnte eine bewohnbare Welt zum Beispiel auch komplett aus Magma bestehen und somit für Wesen, die sonst nur auf der Elementarebene des Feuers zu Hause sind, eine Heimstatt darstellen. Dies ist natürlich auch von dem Geschmack des SLs abhängig, wie fantastisch er SB:BTLF behandeln möchte.
 
Einfluss des Mythos: Als alter Lovecraft-Fan befürworte ich immer den Einsatz von Elementen des Cthulhu-Mythos an Stelle eines christlichen Weltbildes. Gerade bei einem Setting wie SB:BTLF würde das kosmische Grauen Lovecrafts sehr gut hinein passen. Wie sehr es in das Setting eingliedert wird, bleibt natürlich dem SL überlassen, aber ein gewisser Einfluss der Großen Alten und der Götter des Mythos, sowie das Vorhandensein der Rassen des Mythos kann ich nur empfehlen.
Einige Ideen für den Einsatz des Mythos ist zum Beispiel die Anrufung von Yog-Sothoth zur Reise zwischen zwei Welten, Mythosrassen als Aliens (was sie ja auch sind) oder cthulhoide Magie, Verschwörungen und Kulte. Und damit auch eine große Ladung kosmischen Horror.
 
Psionik und Magie: Psionik ist eine sehr stark benutzte Fähigkeit, welche in der fernen Zukunft ausführlich erforscht und trainiert wurde. Psioniker decken viele Bereiche der Gesellschaft ab. Seien es nur die omniösen Esper, welche durch psychogene Drogen extreme, sensorische Kräfte entwickelt haben und so ganze Raumflotten durch den Weltraum navigieren können. Oder Telepathen, die über Lichtjahre hinweg miteinander kommunizieren können. Auch können Psioniker als Waffe eingesetzt werden und die Feinde ihrer Herren mit ihren mentalen Kräften geistig zerschmettern.
Im Gegenzug ist auch Magie in gewissen Sinne normal. Raumschiffe werden mit Schutzsymbolen versehen, damit sie unbeschadet durch den Warp reisen können, Schiffsmagier sorgen für die Sicherheit im Kampf gegen Dämonen und andere kosmische Schrecken. Man nutzt uraltes, kosmisches Wissen, um Kriege zu führen oder um ganze Planeten zu versklaven. Diabolische Götter werden mit immensen Blutopfern beschworen und Dämonen aus der anderen Welt vertrieben.

SB:BTLF kann als eigenständiges Setting aber auch einfach nur als eine Ideenquelle oder Hintergrund für eigene Sci-Fantasy-Settings dienen. So können zum Beispiel alle mögliche Sword & Planet Settings wie Planet Algol, Metal Earth oder Carcosa oder Weird-Settings wie Vornheim oder Towers of Krshal unter dem Hintergrund von SB:BTLF gespielt werden. Oder man macht ein eher starwars-artiges Setting, orientiert sich an Star Trek, kombiniert Aliens mit dem Cthulhumythos oder Terminator oder mit Warhammer 40k oder man kombiniert einfach alles, was man will und was man braucht. Ob man sich nun an Hand der von mir aufgeführten Eckpunkte orientiert oder nicht bleibt jedem selbst überlassen.
Wichtig ist eigentlich nur eines: Spielt!

2 Kommentare:

  1. Ich finde den Namen StarBlazers etwas ungünstig. Es besteht doch durchaus Verwechslungsgefahr mit Starblazer Adventures von Cubicle 7, meinst du nicht?

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  2. Öhm. Kannte ich bis jetzt noch nicht. Aber ich betrachte es im Moment eher als einen Art Projekttitel. Er passt ja auch gar nicht so 100%ig. Alternative Vorschläge werden gerne angenommen.

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